KI macht Druck auf Suchmaschinen

Foto: Pixabay

Die Künstliche Intelligenz frisst den Traffic: Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) meldet massive Einbrüche bei der Suchmaschinen-Nutzung aufgrund von Chatbots bei Google oder ChatGBT. Weil viele Nutzer*innen sich mit den Zusammenfassungen von KI zufrieden geben, klicken sie nicht mehr weiter zu den Websites, von denen die Informationen bezogen werden.

KI-Antworten verdrängen die klassische Suche. Für Medien im Internet hat das dramatische Folgen. Künstliche Intelligenz ersetzt bei vielen zunehmend die klassische Suche. Chatbots wie ChatGPT liefern Antworten nicht als Linkliste, sondern in Textform. Auch Google zeigt seit einem Jahr oft zuerst eine KI-Zusammenfassung. Viele Nutzerinnen und Nutzer geben sich damit zufrieden und klicken nicht mehr weiter zu den Websites, heißt es in einem Beitrag beim SRF.

Medienhäuser wie die „Washington Post“ berichten demnach, dass seit dem Aufkommen von KI-Chatbots nur noch halb so viele Nutzer*innen über die Suche auf ihre Seiten gelangen. Studien zeigen, dass KI-Übersichten die Klickrate um 30 bis 70 Prozent senken. Rund 60 Prozent der Google-Suchen enden inzwischen ohne jeden Klick auf einen Link.

Auch bei SRF und Swissinfo zeigt sich, dass mehr Inhalte in den Suchergebnissen erscheinen, doch die Klickzahlen sinken, so der Beitrag.

Die Nachrichtenagentur Reuters vermeldet, dass die Organisation Independent Publishers Alliance am 30. Juni bei der EU-Kommission Beschwerde gegen das Google-Mutterunternehmen Alphabet eingereicht habe. Der Konzern missbrauche seine Marktmacht bei der Online-Suche und füge Publishern erheblichen Schaden in Form von Traffic-, Leser- und Einnahmeverlusten zu, bemängelt die Verlagsallianz.

 

Weitere aktuelle Beiträge

Bundesverfassungsgericht stärkt Rundfunkfreiheit

Eine Hausdurchsuchung im Jahr 2022 bei einem Redakteur des freien Radios Radio Dreyeckland in Freiburg verstieß gegen die Pressefreiheit und war verfassungswidrig, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht (BVerfG). Damit kippt das höchste Gericht eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Stuttgart.
mehr »

Faktenbasiert, aufklärend, machtkritisch

Der Journalist Georg Restle ist seit 2012 Leiter und Moderator des Politmagazins Monitor in der ARD. Der studierte Jurist tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein. Mit M sprach er über Fakenews, Fehlerkultur und journalistische Resilienz.
mehr »

Aktivrente: Keine Option für Freie

Ein Bestandteil des derzeit kontrovers diskutierten “Rentenpakts” ist die sogenannte Aktivrente. Wer trotz Ruhestand weiter erwerbstätig ist, bekommt einen Steuerbonus. Doch das geplante Gesetz enthält eine Schieflage: Freie Journalisten oder Autorinnen sind wie andere Selbstständige von der Regelung ausgenommen.
mehr »

COP30 und der Klimajournalismus

Die Weltklimakonferenz in Belém bringt das Thema Klimaschutz zurück auf manche Titelseiten. Aber welche Rolle spielt das Klima im Alltag in deutschen Medien? Alexandra Endres (table.media) und Torsten Schäfer (FH Darmstadt) beobachten das Geschehen schon länger und nehmen die CPO30 zum Anlass, um für eine Sendung des Deutschlandfunks darüber zu diskutieren.
mehr »