Rund 100 Beschäftigte des Berliner Newsrooms der Deutschen Presse-Agentur (dpa) haben am heutigen Dienstag in einer aktiven Mittagspause ab 13 Uhr die Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen die Hinhaltetaktik und inakzeptablen Angebote der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen, die ver.di gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) führt.
„Das Spiel auf Zeit der dpa-Geschäftsführung bei den Tarifverhandlungen ist ein Affront gegen die Beschäftigten der Agentur. Etliche Leermonate ohne höhere Vergütungen sind nicht akzeptabel. Dabei ist unsere Forderung nach einem Inflationsausgleich für die Kolleginnen und Kollegen ausgesprochen moderat“, sagt Gerda Theile (DJV).
„Es ist der erste Warnstreik in der langen Geschichte der dpa und er zeigt, wie wütend und entschlossen die Beschäftigten sind, ein Angebot zurückzuweisen, das für viele Reallohnverluste bedeuten würde“, betont Cornelia Berger (ver.di). „Die Beschäftigten fordern zudem entschieden eine weitere Angleichung zwischen Mutter- und Töchterunternehmen. Die Geschäftsführung muss ihre Blockadehaltung endlich aufgeben.“
ver.di und der DJV fordern für die bundesweit rund 800 Beschäftigten (Redakteure und Angestellte der dpa-Mutter und der Töchterunternehmen) unter anderem Lohnerhöhungen von jährlich mindestens zwei Prozent, das heißt in Höhe der Inflationsentwicklung. Durch Fixbeträge sollen dabei niedrigere Gehälter überproportional angehoben und auch so die Schere zwischen Mutter- und Töchterunternehmen verringert werden. Ein großer Streitpunkt mit den Arbeitgebern ist die Forderung, dass die Tariferhöhungen rückwirkend ab Januar 2019, das heißt zum Zeitpunkt des Ablaufs des gekündigten Tarifvertrags, gelten sollen, um mehrere Leermonate zu verhindern.
Verhandelt wird auch über diverse Zulagen sowie über eine Erhöhung der Nachtzuschläge, die seit 1986 nicht mehr angehoben worden sind.
Bisher hat es fünf Verhandlungsrunden gegeben, die letzte fand am 23. Mai 2019 statt.