Die Lübecker Nachrichten wollen ein Drittel der Stellen in der Redaktion abbauen. ver.di Nord sieht in dem geplanten Stellenabbau einen weiteren massiven Eingriff in die Eigenständigkeit der Zeitungsverlage an der Ostsee. Die gemeinsame Mantelredaktion von Lübecker Nachrichten und Ostsee-Zeitung in Rostock soll durch Dienstleistungen der konzerninternen Zentralredaktion in Hannover ersetzt werden. Beide Zeitungen gehören zum Madsack-Konzern (u.a. Hannoversche Allgemeine, Leipziger Volkszeitung). Gesellschafterin im Madsack-Konzern ist die ddvg, eine Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD. Für Martin Dieckmann, ver.di-Fachbereichsleiter, sind die jüngsten Madsack-Pläne eine Kampfansage: „Nach dem Kahlschlag bei den Kieler Nachrichten schluckt man Häppchen um Häppchen, aber es ist letztlich ein umfassender Sanierungsplan, der die Eigenständigkeit der Zeitungsverlage gefährdet.” Angesichts des Konzern-Sanierungsprogramms, das unter dem Titel „Madsack 2018” bundesweit durchgesetzt werden soll, kündigt ver.di Widerstand mit eigenen tariflichen Forderungen zur Standort- und Beschäftigungssicherung an der Ostsee an.
PM