Selbständige Regisseur*innen und Autor*innen von Dokumentationen und Dokumentarfilmen können künftig mit höheren Honoraren und mehr Beteiligung rechnen. Seit Jahresbeginn gilt ein neues Vergütungsmodell. Die Sender der ARD und die Produzentenallianz haben sich mit der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK) und dem Bundesverband Regie (BVR) auf neue gemeinsame Vergütungsregelungen verständigt.
Honorare für Regisseur*innen und Autor*innen werden insgesamt deutlich angehoben, vermelden die beteiligten Verbände. Zur Stärkung von Produktionen mit besonderem Anspruch, etwa investigativen Projekten, seien zudem Zuschläge von bis zu 50 Prozent der Buch- und Regie-Honorare vorgesehen. Der bisher übliche „Buy-out“ mit pauschalen Gagen werde abgelöst durch ein Nachvergütungsmodell. Urheber*innen werden künftig auch am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Filme beteiligt. Wiederholungen würden systematisch erfasst und die Filmemacher*innen auch prozentual an kommerziellen Erlösen beteiligt.
Die Anwendung der Regeln für die Folgevergütung erfolge rückwirkend für die Ausstrahlung bzw. Nutzung von dokumentarischen Auftragsproduktionen ab 2011. Mögliche Umsetzungsprobleme vor allem in der Anfangsphase sollen in einer gemeinsamen Clearingstelle behandelt werden.
Die neue Vereinbarung gilt für Auftragsproduktionen mit einer Länge von 30 bis zu 90 Minuten. Verhandlungen für Koproduktionen, Produktionen also, die zu einem wesentlichen Teil durch Filmförderung oder weitere Partner mitfinanziert sind, sollen ebenfalls bald aufgenommen werden.