Kinoprotest am roten Teppich

Nicht weit vom roten Teppich der Berlinale demonstrierten am 15. Februar Beschäftigte der großen Berliner Kinos für gerechte Löhne und gute Tarifverträge in deutschen Kinos. Aktive bei CinemaxX Berlin hatten die Initiative ergriffen, da die Tarifverhandlungen bis zu diesem Zeitpunkt kein annehmbares Ergebnis gebracht hatten. Kinobeschäftigte aus Berlin, Brandenburg und sogar aus Hamburg, Hannover oder Freiburg kamen zum Potsdamer Platz.

Neben pandemiebedingt erschwerten Arbeitsbedingungen ist es vor allem die schlechte Bezahlung, die die Kinobeschäftigten umtreibt: „Der Stundenlohn in deutschen Kinos reicht nicht einmal aus, sich ein Berlinale-Ticket für 13 Euro zu kaufen. Den Servicekräften in den Filmtheatern fällt es zunehmend schwer, den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren“, kritisierte ver.di-Tarifsekretärin Martha Richards. Die Einstiegsgehälter der Beschäftigten bewegten sich überwiegend auf dem Niveau des zurzeit geltenden Mindestlohns. Das sei gemessen an den Anforderungen und den Leistungen untragbar und würde die Beschäftigten nach jahrzehntelanger Arbeit in die Altersarmut treiben. ver.di fordert in den laufenden Tarifrunden 12,50 Euro Einstiegslohn pro Stunde.

Auch die zweite Verhandlungsrunde bei CinemaxX wenige Tage später in Berlin endete enttäuschend, der Arbeitgeber wollte der Kernforderung zum Einstieglohn nicht folgen. Am 24. März geht es in Hamburg weiter.

Mehr dazu: https://kinonetzwerk.verdi.de/

 

Im Licht: Kino-Protest zu Berlinale-Zeiten

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Faktenbasiert, aufklärend, machtkritisch

Der Journalist Georg Restle ist seit 2012 Leiter und Moderator des Politmagazins Monitor in der ARD. Der studierte Jurist tritt für einen „werteorientierten Journalismus“ ein. Mit M sprach er über Fakenews, Fehlerkultur und journalistische Resilienz.
mehr »

Medienkompetenz live und vor Ort

Daß Medienkompetenz nicht nur digital, sondern auch im real life vermittelt werden kann  zeigt ein Projekt aus Berlin. Durch aktive Medienarbeit möchte das Meko Neukölln Kinder und Jugendliche darin stärken, ihre Stimme zu erheben, sich einzubringen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, sich selbst auszudrücken und ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen.
mehr »

Erziehung zur digitalen Mündigkeit

Wie kann man Kinder und Jugendliche bei der Social-Media-Nutzung vor Gefahren wie Cybergrooming oder -mobbing schützen, ohne ihnen Teilhabe- und Befähigungschancen in der digitalen Welt zu verbauen? Die aktuelle Debatte wird hitzig geführt. Antworten reichen von einem Verbot für Tiktok, Instagram und Co für unter 16-Jährige bis hin zur Stärkung von „digitaler Mündigkeit“ der User und rechtlicher Regulierung der Anbieter.
mehr »