Warnstreik beim Tectum Verlag in Marburg

Beim Marburger Tectum Verlag sind die Beschäftigten am 17. Februar einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt und in den Warnstreik getreten. ver.di fordert für die zehn Verlagsmitarbeiter den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags. Mit ihm soll der Tarifvertrag eingeführt werden, der für hessische Buchverlage gilt. Die aktuell gezahlten Stundenlöhne liegen zum Teil um rund 40 Prozent unter dem Niveau des Flächentarifvertrags. „Um den Einstieg in eine tarifgerechte Bezahlung zu erleichtern, hat ver.di in den Verhandlungen einen Stufenplan zur Angleichung angeboten. Selbst das hat die Verlagsleitung aber bisher leider abgelehnt”, sagte in Frankfurt der hessische ver.di-Fachbereichsleiter für Medienbetriebe, Manfred Moos. „Deshalb bleibt uns keine andere Wahl als ein Arbeitskampf, um das Ziel eines Tarifvertrags zu erreichen.”
Der Tectum Verlag hat sich in den letzten Jahren aus kleinen Anfängen heraus sehr positiv entwickelt und mit dem finanzmarktkritischen Titel „Der größte Raubzug der Geschichte” zuletzt einen Verkaufserfolg auf der Spiegel-Bestsellerliste platziert. „Den Raubzug an den Beschäftigten des Tectum Verlags werden wir hoffentlich bald beenden”, sagte Manfred Moos zum gelungenen Streikauftakt.
Der Streik hat seine Wirkung nicht verfehlt. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen der Tarifkommission und der Tecum-Geschäftsleitung.

Weitere aktuelle Beiträge

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Hartes Brot: Freie im Journalismus

Freie Journalist*innen oder Redakteur*innen haben es häufig nicht leicht: Sie werden oft schlecht bezahlt, nicht auf Augenhöhe behandelt, Mails und Anrufe werden zuweilen ignoriert, sie warten auf Rückmeldungen zu Themenangeboten, Redaktionen sind in manchen Fällen für sie nicht zu erreichen. So geht es vielen Freien, egal, welches Medium.
mehr »

Smart-Genossenschaft für Selbstständige

Smart klingt nicht nur schlau, sondern ist es auch. Die solidarökonomische Genossenschaft mit Sitz in Berlin hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 vielen selbstständig Tätigen eine bessere und stärkere soziale Absicherung verschafft – genau der Bereich, der bei aller Flexibilität und Selbstbestimmtheit, die das selbstständige Arbeiten mit sich bringt, viel zu oft hinten runterfällt.
mehr »