Warnstreik beim Tectum Verlag in Marburg

Beim Marburger Tectum Verlag sind die Beschäftigten am 17. Februar einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt und in den Warnstreik getreten. ver.di fordert für die zehn Verlagsmitarbeiter den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags. Mit ihm soll der Tarifvertrag eingeführt werden, der für hessische Buchverlage gilt. Die aktuell gezahlten Stundenlöhne liegen zum Teil um rund 40 Prozent unter dem Niveau des Flächentarifvertrags. „Um den Einstieg in eine tarifgerechte Bezahlung zu erleichtern, hat ver.di in den Verhandlungen einen Stufenplan zur Angleichung angeboten. Selbst das hat die Verlagsleitung aber bisher leider abgelehnt”, sagte in Frankfurt der hessische ver.di-Fachbereichsleiter für Medienbetriebe, Manfred Moos. „Deshalb bleibt uns keine andere Wahl als ein Arbeitskampf, um das Ziel eines Tarifvertrags zu erreichen.”
Der Tectum Verlag hat sich in den letzten Jahren aus kleinen Anfängen heraus sehr positiv entwickelt und mit dem finanzmarktkritischen Titel „Der größte Raubzug der Geschichte” zuletzt einen Verkaufserfolg auf der Spiegel-Bestsellerliste platziert. „Den Raubzug an den Beschäftigten des Tectum Verlags werden wir hoffentlich bald beenden”, sagte Manfred Moos zum gelungenen Streikauftakt.
Der Streik hat seine Wirkung nicht verfehlt. Derzeit laufen die Verhandlungen zwischen der Tarifkommission und der Tecum-Geschäftsleitung.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Altersdiskriminierung beim WDR?

Der WDR serviert freie Mitarbeiter*innen ab, die im Rentenalter für den Sender arbeiten wollen. Damit tut er genau das Gegenteil von dem, was in der öffentlichen Diskussion derzeit geraten wird. Während Angestellte sich also über Jahre hinweg auf einen Termin für ihren Ruhestand vorbereiten konnten, wird langjährigen freien Mitarbeiter*innen nun mit kurzer Frist mitgeteilt, wann für sie angeblich Schluss sein soll. Altersdiskriminierung will man beim WDR aber nicht erkennen – für den Sender gehe es vielmehr darum, jüngeren Mitarbeitenden nicht den Einstieg zu blockieren.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »