Massenentlassung bei Spotify 

Spotify logo Bild: 123rf

Der Audiostreamingdienst Spotify plant Massenentlassungen. Weltweit sollen gut 17 Prozent der Beschäftigten vor die Tür gesetzt werden. Die deutsche Dependance mit Sitz in Berlin hat circa 350 Beschäftigte. Hier sollen nach Informationen der Gewerkschaft ver.di rund 50 Beschäftigte von  Entlassungen bedroht sein. Angesichts der aktuell schwarzen Zahlen, des Unternehmens kritisiert ver.di die geplanten Entlassungen scharf.

„Hier stehen offensichtlich keine betriebswirtschaftlichen Gründe im Vordergrund. Das Unternehmen will wohl zu Lasten der Beschäftigten die Rendite steigern. Es will ein Zeichen an die Finanzmärkte senden, dass Kosten eingespart werden.“ erklärt Oliver Hauser, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei ver.di.

Nach ver.di-Informationen versucht das Unternehmen den Kündigungsschutz in Deutschland zu umgehen, indem den Beschäftigten Aufhebungsverträge aufgenötigt werden. Diese sollen mit wenigen Tagen Bedenkzeit unterschrieben werden. Damit würden Rechte aus dem deutschen Kündigungsschutz, wie der Anspruch auf Abfindung oder die Pflicht zu einer Sozialauswahl durch das Unternehmen unterlaufen.

Ver.di vermutet, dass sich Spotify sich mit diesem Vorgehen das Unwissen vieler internationaler Beschäftigter über ihre Rechte in Deutschland zu Nutze machen will.

„Wir raten dringend: Hände weg vom Stift.“

„Solche Verträge sollten nicht ohne vorherige Beratung unterschrieben werden. Wer einmal unterschrieben hat, hat mögliche Rechte aus dem Kündigungsschutz verloren. ver.di Mitglieder erhalten bei uns dazu eine kostenlose Beratung.“ erklärt Hauser.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »