Der Audiostreamingdienst Spotify plant Massenentlassungen. Weltweit sollen gut 17 Prozent der Beschäftigten vor die Tür gesetzt werden. Die deutsche Dependance mit Sitz in Berlin hat circa 350 Beschäftigte. Hier sollen nach Informationen der Gewerkschaft ver.di rund 50 Beschäftigte von Entlassungen bedroht sein. Angesichts der aktuell schwarzen Zahlen, des Unternehmens kritisiert ver.di die geplanten Entlassungen scharf.
„Hier stehen offensichtlich keine betriebswirtschaftlichen Gründe im Vordergrund. Das Unternehmen will wohl zu Lasten der Beschäftigten die Rendite steigern. Es will ein Zeichen an die Finanzmärkte senden, dass Kosten eingespart werden.“ erklärt Oliver Hauser, zuständiger Gewerkschaftssekretär bei ver.di.
Nach ver.di-Informationen versucht das Unternehmen den Kündigungsschutz in Deutschland zu umgehen, indem den Beschäftigten Aufhebungsverträge aufgenötigt werden. Diese sollen mit wenigen Tagen Bedenkzeit unterschrieben werden. Damit würden Rechte aus dem deutschen Kündigungsschutz, wie der Anspruch auf Abfindung oder die Pflicht zu einer Sozialauswahl durch das Unternehmen unterlaufen.
Ver.di vermutet, dass sich Spotify sich mit diesem Vorgehen das Unwissen vieler internationaler Beschäftigter über ihre Rechte in Deutschland zu Nutze machen will.
„Wir raten dringend: Hände weg vom Stift.“
„Solche Verträge sollten nicht ohne vorherige Beratung unterschrieben werden. Wer einmal unterschrieben hat, hat mögliche Rechte aus dem Kündigungsschutz verloren. ver.di Mitglieder erhalten bei uns dazu eine kostenlose Beratung.“ erklärt Hauser.