Edgar Auth

Mit der Wurzel ausreißen

Die Öffentlichkeits-Strategie des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan heißt Peitsche und Zuckerbrot, und sie ist aufgegangen. Das zeigt der Erfolg seiner islamischen AK-Partei bei den Kommunalwahlen. Weil der Kurznachrichtendienst Twitter immer wieder dazu beigetragen hatte, Korruptionsvorwürfe gegen Erdogan zu verbreiten, ließ er ihn vor der Wahl kurzerhand abschalten.
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Presse-Verfolgung ohnegleichen

 Die Türkei stellt traurige Rekorde auf: 10.000 politische Häftlinge waren zeitweise im Hungerstreik. Er überlagerte das Interesse an dem großen Journalisten-Prozess, der Mitte November, in Silivri bei Istanbul, fortgesetzt wurde (M7/2012). Das in New York ansässige Internationale Komitee zum Schutz von Journalisten (Committee to protect Journalists, CPJ) resümiert: „In den 27 Jahren, in denen das CPJ über Journalisten in Gefängnissen berichtet, hat nur die Türkei selbst das Ausmaß der jüngsten Presse-Verfolgung übertroffen. 1996 inhaftierten die türkischen Behörden 78 Journalisten“. Derzeit sind es nach Erkenntnissen des CPJ „nur“ 76. Damit liege die Türkei vor…
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Um sie mundtot zu machen

In der Türkei findet derzeit einer der weltweit größten Prozesse gegen kritische Journalisten statt. Sie sollen der kurdischen PKK-Guerilla angehören oder ihr zuarbeiten und damit den Terror unterstützen. Verteidigung, Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen sehen darin einen Versuch der islamischen AKP-Regierung, die kurdische Presse vor dem Hintergrund des verstärkt militärisch geführten Kampfes gegen die PKK mundtot zu machen.
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Demütigung für Privilegierte oder ein wackerer Kampf?

Eine Demütigung für Privilegierte - so etwa könnte man die Reaktionen unter Tageszeitungsredakteuren auf den Tarifabschluß auf den Punkt bringen. Anton-Andreas Guha zog in der abschließenden Tarif-Informationsversammlung der Kolleg(inn)en der "Frankfurter Rundschau" eine ernüchternde Bilanz: Trotz wirtschaftlich gesunder Zeitungsbetriebe und gestiegener Arbeitsproduktivität müssen die Redakteure per Saldo Einkommenseinbußen quittieren.
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