DuMont – Spaß am Klagen

„Stolz ist das Haus DuMont Schauberg auf seinen Buchverlag und seine bekannten Reiseführer.“ Diesen Satz zu verbreiten, soll in Zukunft unter Strafe gestellt werden. Einen entsprechenden Vorstoß hat jetzt der DuMont (Reise-)Buchverlag vorgenommen. Doch nicht nur dieser Satz, sondern ein kompletter Absatz soll zukünftig nicht mehr publiziert werden dürfen:

„Stolz ist das Haus DuMont Schauberg auf seinen Buchverlag und seine bekannten Reiseführer. Nicht an die große Glocke hängen will man indessen, daß das Haus seit einigen Monaten auch die Mehrheit am Münchner Reiseveranstalter Max A. Klingenstein hält. Gänzlich verpönt ist der Hinweis, daß die Verquickung von Reiseunternehmen und Reiseverlag den Verbraucher zur Vorsicht mahnen sollte. Wie ernst kann der Reisende jetzt noch Empfehlungen in Reisebüchern nehmen, wenn dabei die Angebote des mit dem Haus verbandelten Veranstalters gemeint sind.“
(Zitiert aus dem Schreiben der Anwälte an die Kölner dju)

Der Absatz stammt aus einem IG-Medien-Flugblatt mit der Überschrift „Stadt-Anzeiger-Leser sollen nicht alles wissen“, das vor dem Kölner Pressehaus verteilt wurde. Nun soll die Kölner dju eine Unterlassenserklärung abgeben und dann im Falle der weiteren Verbreitung 10100 DM Strafe zahlen. Außerdem solle die IG Medien für Ge-winneinbußen aufkommen, die durch die Verbreitung des Flugblattes entstanden seien, und für Kosten einstehen, die „zur Beseitigung der durch ihr Flugblatt entstandenen Verbrauchertäuschung“ notwendig sind. Schließlich, so meint die Kanzlei: „Die von Ihnen aufgestellte Behauptung ist nicht nur grob falsch, sondern auch vorsätzlich unwahr.“

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »