Seit Monaten kämpfen die Beschäftigten der Frankfurter Rundschau (FR) für faire Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag. Im August hat Geschäftsführer Max Rempel die Tarifverhandlungen – mit Rückendeckung der Münchner Gesellschafter Dirk Ippen und Daniel Schöningh – einseitig abgebrochen, verbunden mit einer kleinen Gehaltserhöhung für einen Teil der Belegschaft. Auf einen Offenen Brief, der die unhaltbaren Bedingungen anprangert, haben die Verleger bis heute inhaltlich nicht reagiert. Nun gab es Proteste.
Der Abbruch der Gespräche ist für die Gewerkschaften ver.di und DJV nicht hinnehmbar. Die Anpassung der Gehaltsstruktur für einen Teil der Beschäftigten ist im Hinblick auf die Inflationsraten nicht ausreichend, sie fängt in vielen Fällen nicht einmal die Reallohnverluste der vergangenen Jahre auf. 2025 soll es eine einmalige Erhöhung um drei Prozent geben. Weitere Gehaltsanpassungen an die zukünftige Inflation sind nicht vorgesehen. Dass die Ippen-Gruppe einen möglichen (Haus-)Tarifvertrag bei der FR zur roten Linie erklärt hat, die nicht überschritten werde, sei eine inakzeptable Firmenpolitik, findet ver.di. Die Belegschaft will das nicht hinnehmen.
Tarifvertrag bleibt das Ziel
Deshalb kämpfen die Beschäftigten weiter für einen Tarifvertrag. Nur eine solche verbindliche Regelung kann nachhaltig vor künftigen Reallohnverlusten schützen und das Leben im Rhein-Main-Gebiet ermöglichen. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, protestierte die zahlreich erschienene Belegschaft am vergangenen Dienstag im Rahmen einer aktiven Mittagspause vor den Redaktionsräumen in der Hedderichstraße am Südbahnhof in Frankfurt am Main.
Ziel war es, durch die öffentliche Präsenz den Druck auf die Verleger weiter hochzuhalten, um eine Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaften zu erreichen.