Gute Ausbildung dringend notwendig

Interessante Ergebnisse bei Online-Befragung unter Journalisten

Aufschluss über die Tendenzen und Entwicklungen im Journalismus versucht Medien-Trendmonitor mit einer Online-Befragung unter Journalisten zu erhalten. Unter anderem wurde die Sicht auf die Gefahren für den etablierten Journalismus erfragt. Auch die Berufszufriedenheit oder inwieweit deutsche Medienunternehmen für die digitale Zukunft gerüstet sind, wurden eingeschätzt. Während die Gesamtergebnisse erst im April zur Verfügung stehen werden, wirft «M» den Blick vorab auf den „Gefahrenfaktor“.

An der Befragung der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor nahmen 3.039 Journalisten verschiedener Medien teil, davon 35,2 Prozent Frauen. Sie antworteten in der Zeit vom 14. Januar bis zum 10. Februar 2008 auch auf die Frage nach den Gefahren für den etablierten Journalismus? Interessant dabei, dass nur 7,5 Prozent meinen, dass der Bürgerjournalismus der „Feind“ Nummer 1 sei. Die größte Gefahr wird von 59,2 Prozent der Interviewten in der schlechten Ausbildung gesehen.
Insgesamt sind die Meinungen hinsichtlich des Bürgerjournalismus (User Generated Content) geteilt. Als große (7,5 Prozent) oder mittlere Gefahr für den etablierten Journalismus bezeichnen ihn 42,9 Prozent und als kaum oder gar keine Gefahr 54,0Prozent. Obwohl die Befragten eher zu den Aussagen kaum oder gar keine Gefahr tendieren, sind in einzelnen Medienbereichen Differenzen zu erkennen: 64 Prozent der Befragten aus dem Bereich Online und Multimedia geben an, dass der Bürgerjournalismus eher keine Gefahr darstellt. Bei den Tageszeitungen sind es dagegen nur 49 Prozentund bei den Zeitschriften 54 Prozent. „Womöglich sind Online- und Multimedia-Journalisten vertrauter mit der User Generated Content-Thematik und können die Lage daher besser einschätzen“, heißt es bei Medien-Trendmonitor.
Aber die drei meistgenannten Gefahren für den etablierten Journalismus sind den Antworten zufolge (bei möglichen Mehrfachnennungen) an erster Stelle die schlechte Ausbildung gefolgt von Outsourcing von Redaktionen (58,8 Prozent) und der Abkehr der jüngeren Generation vom Qualitätsjournalismus (58,4 Prozent). Vor allem Redakteure mit mehr als zwei Jahren Berufserfahrung schätzen die Gefahr des Outsourcings von Redaktionen als sehr hoch ein (70 Prozent). Anzunehmen ist, dass leitende Redakteure vom Outsourcing nicht in dem Maße betroffen sind wie Redakteure und Volontäre. Die Gefahr der sinkenden Auflagen wird von freien Journalisten als deutlich niedriger (35 Prozent) eingeschätzt als von leitenden Redakteuren mit 45 Prozent.

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