Informationsdienst Wissenschaft idw

Die Anfänge stammen aus dem alten Jahrtausend, aber der Blick der Mitarbeiter des „Informationsdiensts Wissenschaft – Nachrichten, Termine, Experten“ ist in die Zukunft gerichtet: Sie arbeiten am Relaunch ihres Nachrichtenportals idw-online.de, das in der dritten Märzwoche präsentiert werden soll. Übersichtlicher soll es werden, erklärt idw-Leiter Bernd Rasche, nicht mehr so textlastig, die Farben blau und grün dominieren. Die Angebote für Journalistinnen und Journalisten werden verbessert.


Denn der idw ist 1995 von den Pressestellen der Unis Bayreuth, Bochum und Clausthal-Zellerfeld gegründet worden, um die Kontakte und den Wissenstransfer von der Wissenschaft in den Journalismus zu verbessern. Gleichzeitig hatte sich der idw vorgenommen, die Arbeit der Hochschulpressestellen zu professionalisieren. Bis heute werden bei einer Neuaufnahme – pro Jahr etwa 25 – ausführliche Gespräche geführt über die Qualitätsstandards des idw. Pressemitteilungen können um den idw-Preis konkurrieren. Gewonnen haben für 2012 gerade die Unis Bochum und Münster und die Max-Planck-Gesellschaft in München. Werden die Standards, vor allem die korrekte Eingruppierung und die Relevanz, nicht eingehalten, droht die Gelbe Karte. Eine Rote Karte habe es noch nicht gegeben, erklärt Rasche lachend.

Ende 2012 hatten sich dem idw 900 Institutionen aus der universitären und der industriellen Forschung sowie aus der Bildungspolitik angeschlossen, überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum. Wer weltweite Informationen sucht, findet dies bei alphagalileo.org. 10.634 angemeldete Journalistinnen und Journalisten nutzten 2012 das Angebot des idw, der monatlich rund 335 Termine von Kongressen et cetera ankündigt und zirka 1.700 Mitteilungen veröffentlicht. Wer sich, wie 710 Kollegen, mit Presseausweis akkreditiert, hat den Zugriff auf Meldungen mit Sperrfrist.

Die „Speisekarte“ kann sich beim idw für einen individuellen Newsletter jeder selbst zusammenstellen und ankreuzen, aus welchen Fach- und Themengebieten und welchen Regionen die Meldungen kommen sollen. Ebenso, wie oft sie serviert werden: gleich bei Erscheinen, einmal täglich, einmal wöchentlich, was die meisten bevorzugen. Der Veranstaltungskalender kann als eigener Newsletter bestellt werden. Für den Urlaub kann der Nutzer die Lieferungen unterbrechen.

Doch der idw liefert nicht nur Nachrichten, sondern auch Namen: Im „Expertenmakler“ versuchen die Mitarbeiter des idw, für jede eingehende Frage von Journalisten (etwa 50 im Monat) die passenden Fachleute zu finden. Zu besonderen Ereignissen von Fukushima bis zu aktuellen Lebensmittelkrisen stellt der idw Expertenlisten zusammen und versendet sie an die eingetragenen Nutzer.
Das Potenzial für die künftige Entwicklung des idw schätzt idw-Chef Rasche hoch ein. Das Nachrichtenportal zählt derzeit etwa 27 Millionen Page Impressions im Monat. Eine ganze Reihe potenzieller Neumitglieder befinden sich in der Aufnahmephase.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Audiodeskription: Die KI liest vor

Die Hälfte der öffentlich-rechtlichen Sender verwendet inzwischen auch synthetische oder mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Stimmen, um für Fernsehformate Audiodeskriptionen zu erstellen. Das ergibt sich aus Nachfragen von M bei den neun ARD-Landesrundfunkanstalten und beim ZDF. Neben professionellen Sprecher*innen setzen der MDR, WDR, NDR, Radio Bremen und das ZDF auch auf synthetische oder KI-Stimmen für die akustische Bildbeschreibung.
mehr »

Schon entdeckt: Das Wetter

5000 verkaufte Exemplare alle Vierteljahr, Titelseiten, die ausschließlich auf Ästhetik setzen, noch dazu mit inzwischen auf 12 angewachsenen unterschiedlichen Coverstories - zumindest bei der letzten, der immerhin schon 35. Ausgabe. „Das Wetter“-Magazin weiß sich zu präsentieren. Seit über zehn Jahren zähle es, so heißt es, zu „den schillerndsten Printmagazinen des Landes“.
mehr »