Presserat rügte Schleichwerbung

BONN. Der Deutsche Presserat hat in seiner Juni-Sitzung zwölf Rügen, darunter fünf wegen Schleichwerbung, ausgesprochen. So hat die Frankenpost in einer vermeintlichen Reportage unter der Überschrift „So schnell ,spart‘ man sich ein nettes Abendessen“ den Einkaufsbummel einer Familie mit der so genannten „Frankenpost-Card“ beschrieben.

Dabei handelt es sich um eine Rabattkarte der Zeitung in Zusammenarbeit mit Geschäften der Region. Der werbliche Beitrag sei nicht als solcher gekennzeichnet gewesen, so der Presserat. Schleichwerbung wurde auch den folgenden vier Medien zur Last gelegt. Die Neumarkter Nachrichten veröffentlichten einen Bericht zu einem Gewinnspiel der Zeitung bei dem Magnetsticks und Magnetarmbänder verlost wurden. Am Ende des Beitrages erfolgte ein Hinweis auf die Website der Herstellerfirma. Merian hatte in einem Sonderheft über die „Traumstraßen der Welt“ auf vielen Bildern auffällig Fotos von Audi-Fahrzeugen platziert. Ein Artikel der Abendzeitung (München) über die neue Produktpalette des Wintersportausrüsters „Atomic“ präsentierte sich wie ein Werbetext des Unternehmens. Bei Focus Money fanden sich in einem beiliegenden Booklet mit dem Titel „Die besten Fonds“ Artikel über Anlagemöglichkeiten unter Nennung der Fondgesellschaft „Fidelity International“ in guter Eintracht mit zwei Anzeigenseiten und in den Text eingeklinkten Werbebuttons derselben.

wen
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Dreyeckland-Journalist wegen Link angeklagt

Am 18. April beginnt der Prozess gegen den Journalisten Fabian Kienert. Dem Mitarbeiter von Radio Dreyeckland in Freiburg wird die Unterstützung einer verbotenen Vereinigung vorgeworfen, weil er das Archiv eines Onlineportals in einem Artikel verlinkt hat. Das Portal mit Open-Posting-Prinzip war von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) 2017 als kriminelle Vereinigung verboten worden.
mehr »

Die Verantwortung der Redaktionen

Auf die mentale Gesundheit zu achten, ist keine individuelle Aufgabe. Auch Arbeitgeber*innen können und sollten etwas für psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen tun. Wie funktioniert das in einer Branche, die so geprägt ist von Zeit und Leistungsdruck und belastenden Inhalten wie der Journalismus? Wir haben uns in zwei Redaktionen umgehört, die sich dazu Gedanken gemacht haben: das Magazin Neue Narrative und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ).
mehr »

Gewalterfahrung im Lokaljournalismus

In Deutschland hat sich die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf Journalist*innen deutlich erhöht. Viele der Übergriffe finden am Rande von Demonstrationen statt. Der Thüringer Journalist Fabian Klaus recherchiert zu Rechtsextremismus und wird deshalb bedroht. Mit M sprach er über zunehmende Bedrohungslagen im Lokaljournalismus und die Unterstützung aus den Redaktionen.
mehr »

Media Hub Riga: Ein sicherer Ort

Wer den Media Hub Riga besuchen will, bekommt vorab von Leiterin Sabīne Sīle die Anweisung, die Adresse nicht weiterzugeben und keine Fotos zu machen, die seine Lage preisgeben. Drinnen wartet die alltägliche Atmosphäre eines Büros. Der Media Hub wirkt wie ein gewöhnlicher Co Working-Space – nur freundlicher. An den Wänden hängen Fotos von lächelnden Menschen am Strand, eine Girlande aus Orangenscheiben schmückt den Flur. Luftballons, auf denen „Happy Birthday“ steht, zeugen von einer Geburtstagsparty.
mehr »