Presserat rügte Schleichwerbung

BONN. Der Deutsche Presserat hat in seiner Juni-Sitzung zwölf Rügen, darunter fünf wegen Schleichwerbung, ausgesprochen. So hat die Frankenpost in einer vermeintlichen Reportage unter der Überschrift „So schnell ,spart‘ man sich ein nettes Abendessen“ den Einkaufsbummel einer Familie mit der so genannten „Frankenpost-Card“ beschrieben.

Dabei handelt es sich um eine Rabattkarte der Zeitung in Zusammenarbeit mit Geschäften der Region. Der werbliche Beitrag sei nicht als solcher gekennzeichnet gewesen, so der Presserat. Schleichwerbung wurde auch den folgenden vier Medien zur Last gelegt. Die Neumarkter Nachrichten veröffentlichten einen Bericht zu einem Gewinnspiel der Zeitung bei dem Magnetsticks und Magnetarmbänder verlost wurden. Am Ende des Beitrages erfolgte ein Hinweis auf die Website der Herstellerfirma. Merian hatte in einem Sonderheft über die „Traumstraßen der Welt“ auf vielen Bildern auffällig Fotos von Audi-Fahrzeugen platziert. Ein Artikel der Abendzeitung (München) über die neue Produktpalette des Wintersportausrüsters „Atomic“ präsentierte sich wie ein Werbetext des Unternehmens. Bei Focus Money fanden sich in einem beiliegenden Booklet mit dem Titel „Die besten Fonds“ Artikel über Anlagemöglichkeiten unter Nennung der Fondgesellschaft „Fidelity International“ in guter Eintracht mit zwei Anzeigenseiten und in den Text eingeklinkten Werbebuttons derselben.

wen
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »

KI-Bots: Kompletten Schutz gibt es nicht

KI-Bots durchstreifen das Netz, „scrapen“, also sammeln dabei auch journalistische Inhalte, um damit KI-Modelle wie Chat GPT zu trainieren. Welche technischen Maßnahmen können Journalist*innen ergreifen, um ihren Content zu schützen? Tipps des KI-Beraters Branko Trebsche.
mehr »