Die vier Botschaften einer Äußerung“ – wer kennt dieses Kommunikationsmodell nicht aus Schule oder Studium? Der Hamburger Psychologe Friedemann Schulz von Thun entwickelte damit bereits 1981 ein differenziertes Werkzeug zur Analyse von Kommunikation, indem er nicht nur den Sachinhalt, sondern auch Selbstkundgabe, Beziehungsaspekt und Appell in den Blick nimmt.
Diesem Kommunikationsquadrat folgten weitere Modelle zu Verständlichkeit, Beziehungsdynamik, vielstimmigem Ich und Werten – basierend auf dem Bild eines Menschen, der sich zwischen Gegensätzlichem positionieren muss. Schulz von Thun liefert keine Rezepte oder allgemeingültige Normen für gelingende Kommunikation, sondern sensibilisiert für die „Stimmigkeit“ der persönlichen Lösung in einer gegebenen Situation.
Im Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen werden diese Denkmodelle lebendig. Die beiden setzen durch empathisches Frage- und Antwortspiel, gewürzt mit klugen Zitaten, biografischen Anekdoten und veranschaulicht durch Grafiken und kurze Erklärstücke ein Kommunikationspuzzle zusammen, das zur wohl ausbalancierten Lebenskunst wird. Eindrücklich belegen das Kostproben vielfältiger Anwendungen – in Arbeitswelt, Pädagogik, interkultureller Kommunikation: Für Medienprofis „keine schlechte Grundschule“ – wie der „Kommunikationspapst“ bescheiden anmerkt.