Angebloggt

Eintauchen in die Bloggerwelt, einmal jenseits des (redaktionellen) Alltagstrotts Zeit nehmen. Das löst bei Neuankömmlingen in jedem Fall Erstaunen aus, ob der Vielfalt der millionenfachen Angebote. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, zielstrebig weiter geht, hat vielleicht einen unerwarteten Erkenntnisgewinn. Und es gelingt, die vor allem weit verbreitete redaktionelle Skepsis gegenüber dieser neuen Kommunikationsform zu überwinden. Von Blogs lernen, könnte die Devise heißen: Die Diskursivität der Blogger für die eigene Arbeit, die Recherche nutzen. (Titelthema blogs).
Nicht zu unterschätzen die Chancen für die Pressefreiheit. Freie unabhängige Berichterstattung ist leider in vielen Ländern noch ein Traum. Journalisten werden verfolgt, eingesperrt, ermordet. Durch eigene Websites und Blogs versuchen deshalb viele diese Mauer zu überwinden und zahlen auch dafür nicht selten mit Freiheitsentzug wie in China. ( 1, 2, 3, 4).
Der Wandel in den klassischen Medien auf dem Wege der Digitalisierung, die Suche nach Möglichkeiten, Informationen medial weit gefächert zu verbreiten, haben schon jetzt das Berufsbild des Journalisten deutlich verändert. Unmissverständlich wird klar: Wer den Internetzug der Zeit nicht verschlafen will, muss sich den Gegebenheiten stellen. Printmedien und Rundfunksender tun das bereits durch sehr unterschiedlich gestaltete Online-Auftritte, die mitunter bereits eine große Einbindung der Nutzer durch Kommentare und andere Interaktionsformen zulassen. Derzeit heiß umstritten sind die Kooperationen von Verlagen mit öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wie des WDR mit der WAZ. Heftig diskutiert wird in diesem Gesamtzusammenhang die Frage: Wie passen bisher getrennte Medienbranchen in der konvergenten Welt zusammen? Welche Art von Medienregulierung brauchen wir künftig? Auch der Deutsche Presserat stellt sich der Online-Debatte.  „ver.di im Gespräch“ fragt am 30. April: „ Bilder und Töne – Alles Rundfunk“.

Karin Wenk,
verantwortliche Redakteurin

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Medienkompetenz live und vor Ort

Daß Medienkompetenz nicht nur digital, sondern auch im real life vermittelt werden kann  zeigt ein Projekt aus Berlin. Durch aktive Medienarbeit möchte das Meko Neukölln Kinder und Jugendliche darin stärken, ihre Stimme zu erheben, sich einzubringen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, sich selbst auszudrücken und ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen.
mehr »

Erziehung zur digitalen Mündigkeit

Wie kann man Kinder und Jugendliche bei der Social-Media-Nutzung vor Gefahren wie Cybergrooming oder -mobbing schützen, ohne ihnen Teilhabe- und Befähigungschancen in der digitalen Welt zu verbauen? Die aktuelle Debatte wird hitzig geführt. Antworten reichen von einem Verbot für Tiktok, Instagram und Co für unter 16-Jährige bis hin zur Stärkung von „digitaler Mündigkeit“ der User und rechtlicher Regulierung der Anbieter.
mehr »

EU ringt um digitale Regulierung

Trump droht mit Sanktionen. Denn einige US-amerikanische Online-Plattformen werden künftig etwas weniger Gewinn machen als bisher, wenn sie sich um Content-Moderation kümmern müssen. Schließlich will die EU Youtube, Instagram, X und andere verpflichten, illegale Inhalte von ihren Plattformen zu entfernen und ihre Funktionsweisen transparenter zu machen. Diese Eingriffe würden Sanktionen zufolge haben, verlautbarte der US-Präsident. Sanktionen als Preis dafür, die Orte gesellschaftlicher Auseinandersetzung weniger hasserfüllt zu gestalten?
mehr »

Die Krux mit der KI-Kennzeichnung  

Soziale Netzwerke wie Instagram oder TikTok werden mit Inhalten geflutet, die künstlich erschaffen oder manipuliert wurden. Für Nutzer*innen ist es mitunter kaum möglich zu unterscheiden, was „echt“ ist und was nicht. Waren Fälschungen in Zeiten, als generative KI nicht allgemein zugänglich war, zumeist aufwändig, lassen sich heute sekundenschnell realistisch wirkende Bilder und Videos erzeugen.
mehr »