DGB-Filmpreis für „Ein Sack voller Murmeln“

Bei der Preisverleihungsgala am 11. Juni überreichte Katy Hübner von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft die DGB-Auszeichnung. Katharina Günther (li.) vom Weltkino-Filmverleih nahm sie stellvertretend entgegen.
Foto: Filmfest Emden/ Kalle Krämer

Beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney wurde am 11. Juni zum 20. Mal der DGB-Filmpreis verliehen. Die gewerkschaftliche Trophäe „Die Sinne“ ging in diesem Jahr an den kanadischen Regisseur Christian Duguay für seinen Film „Ein Sack voll Murmeln“.

Der mit 7000 Euro dotierte DGB-Filmpreis wird seit 1998 für einen gesellschaftlich in besonderer Weise engagierten Spiel- oder Dokumentarfilm vergeben. Geehrt werden die Regisseur_innen für ihre Inszenierungen zu Themen wie Arbeit, Gleichberechtigung, Migration und Integration, Globalisierung, Umweltschutz oder anderen gravierenden sozialen oder gesellschaftlichen Problemen. Da sich das Internationale Filmfest Emden-Norderney als Publikumsfestival versteht, wird die Vergabe des DGB-Preises und der verschiedenen anderer Ehrungen vom Publikum entschieden.

Unter den fünf nominierten Filmen dieses Jahrgangs in dieser Kategorie erhielt das Zweite-Weltkriegs-Drama „Ein Sack voller Murmeln“ die beste Publikumsbewertung. In dem Streifen werden zwei jüdische Jungen von Paris durch das von Deutschen besetzte Frankreich geschickt, wo sie allen Einfallsreichtum aufwenden müssen, um nicht gefasst zu werden und ihre Eltern in einem südfranzösischen Städtchen wiederzufinden. Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman des Franzosen Joseph Joffo. Der Gewinnerfilm war in Emden zum ersten Mal vor deutschem Publikum zu sehen und startet am 17. August in deutschen Kinos.

Das 28. Internationalen Filmfest Emden-Norderney begann am 7. und läuft noch bis 14. Juni. Im äußersten Nordwesten an der Nordsee gelegen, gehört es längst zu den international anerkannten Filmfestivals in Deutschland. Mit 100 Filmen auf sieben Leinwänden ist es in erster Linie ein großes Publikumsfestival für rund 24 000 Besucher. Die 1990 gegründete Veranstaltung will filmkünstlerische Ausdrucksformen präsentieren, das Interesse an der europäischen Filmkultur stärken und mit engagierten Beiträgen zu sozialen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen das Miteinander auf europäischer, aber auch auf nationaler und regionaler Ebene fördern. Ein Schwerpunkt liegt auf neuen Filmen aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus Nordeuropa, speziell auf britischen und irischen Streifen. Regie- und Schauspielerportraits, Kurzfilme sowie ein Kinder- und Familienprogramm vervollständigen das Angebot. Bei der traditionellen Preisverleihungsgala im Neuen Theater wurden 2017 elf Ehrungen vergeben.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen

Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu, online wie auf der Straße. Umso wichtiger, Pressefreiheit nicht nur als Prinzip zu verstehen, sondern sie im Alltag zu verteidigen. Mit diesem Anspruch lud die Jugendpresse Deutschland Anfang November rund 80 junge Medieninteressierte nach Dresden ein. Bei der „YouMeCon kompakt“ ging es um journalistisches Handwerk, Verantwortung und darum, wie man Menschen schützt, die berichten.
mehr »

Deutsche-Welle: Beschäftigte wehren sich

Mitarbeiter*innen der Deutschen Welle (DW) protestieren an der Marschallbrücke in Berlin gegen die geplanten massiven Kürzungen im Etat des deutschen Auslandssenders. Sie wollen bis Freitag jeweils frühmorgens Bundestagsmitglieder auf ihrem Weg ins Parlament um Unterstützung für eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung der Deutschen Welle bitten.
mehr »

Wenn Tech-Giganten Meinung machen

Im Rahmen der Medienpolitischen Tagung luden ver.di und der DGB ein, über Medienmacht, Regulierung und Wege zu einer resilienten Öffentlichkeit zu diskutieren. Neben den medienpolitischen Sprecher*innen der demokratischen Parteien im Bundestag debattierten auch Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Vertreter des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
mehr »

Für faire Arbeit bei Filmfestivals

„Wir müssen uns noch besser vernetzen und voneinander lernen!“, war die einhellige Meinung bei der Veranstaltung der ver.di-AG Festivalarbeit im Rahmen des  Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm. Die AG hatte zu einer Diskussionsrunde mit dem Titel Labour Conditions for Festival Workers: Roundtable & Fair Festival Award Launch eingeladen. Zu Gast waren internationale Teilnehmer*innen. Die Veranstaltung war auch der Startschuss zur ersten Umfragerunde des 4. Fair Festival Awards.
mehr »