Heinz Kotte ist verstorben

Mit Heinz Kotte ist ein bewegter großer Mensch von uns gegangen. Ich lernte Heinz in der Eine-Welt-Arbeit und in der Medienpolitik kennen. Von 1992 bis 1998 befasste er sich in der Heinrich-Böll-Stiftung in Köln in dem Projekt „media-watch“ kritisch mit der Berichterstattung über die so genannte Dritte Welt in den deutschen Medien.

Wir organisierten Journalisten-Austauschprogramme Nord-Süd und stritten in Deutschland in der „Iserlohner Initiative“ für demokratische Medienstrukturen. Seine unerschöpfliche Fantasie und sein zielstrebiges Bewusstsein zogen in Bann ohne Zwang. In all den Jahren meiner Gewerkschaftstätigkeit, in der IG Medien und in ver.di, ist mir kein zweiter, so leidenschaftlicher Streiter für menschennahe und erfahrbare Politik begegnet. Jedes Treffen mit ihm war ein Genuss und erschloss neue Horizonte. Seine Adressenkartei der sozial, friedlich, demokratisch und ökologisch bewegten Menschen in diesem Lande war ein einmaliger Fundus. Und es waren keine Karteileichen in ihr. Er kannte sie alle diese Menschen und war mit ihnen verbündet. Wie stolz war ich, als er mich Anfang der 90er Jahre als hauptamtlichen Gewerkschafter in dieses politische Schatzkästchen aufnahm. Menschliches Leben ist endlich, nicht aber die Verantwortung, die uns Heinz hinterlassen hat. Nach zweijähriger Krankheit verstarb Heinz am 18.5.2003 in Köln.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »

Medien machen in unruhigen Zeiten

Die diesjährige #krassmedial-Sommerakademie von ver.di widmet sich der Frage, wie Medien der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenwirken können. Das Fortbildungsangebot für Journalist*innen findet am 6. und 7. Juli 2024 in der ver.di-Bildungsstätte Clara Sahlberg am Berliner Wannsee statt. In Workshops und auf Panels stehen 14 Referent*innen an den zwei Tagen zum Fachaustausch, Kompetenzerweiterung und Diskussionen bereit.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »