Aktion für Ali al-Abdullah, Syrien

Anklage für zivilgesellschaftliches Engagement

Am 30. Oktober wird sich zeigen, ob Syrien zu politischen Reformen bereit ist. Denn an diesem Tag soll der Prozess gegen den Journalisten Ali al-Abdullah beginnen. Der Medienschaffende wird der „Werbung für eine illegale Organisation“ beschuldigt. Gemeint sein dürfte damit die „Moslembruderschaft“, weil al-Abdullah auf einer Veranstaltung am 7. Mai dieses Jahres eine Stellungnahme des im Exil lebenden Vorsitzenden der in Syrien verbotenen Gruppe verlesen hatte. Darin waren politische Reformen und die Achtung der Menschenrechte in Syrien gefordert worden – Anliegen, für die Ali al-Abdullah schon lange eintritt.

Eine Woche nach der Diskussionsrunde wurde der unbequeme Journalist festgenommen – seitdem soll er sich in Einzelhaft in einem Gefängnis nahe der Hauptstadt Damaskus befinden. Weil er fast die ganze Zeit über keinen Kontakt zur Außenwelt hat, besteht die Gefahr, dass er in der Haft gefoltert wird. Ali al-Abdullah ist Mitglied der „Menschenrechtsvereinigung von Syrien“ und des „Komitees zur Wiederherstellung der Zivilgesellschaft“. In seiner journalistischen Tätigkeit ist er stets für politische Reformen und für Pluralismus eingetreten. Aber Andersdenkende werden in Syrien wieder verstärkt eingeschüchtert und drangsaliert.

Was können Sie tun?

Schreiben Sie an den syrischen Innenminister und fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Journalisten Ali al-Abdullah sowie die Zusicherung, dass er in der Haft nicht misshandelt wird. Schreiben Sie auf Französisch, Englisch oder Deutsch an:

His Excellency General Ghazi Kan’an
Minister of Interior
Merjeh Circle
Damaskus
SYRIEN
Telefax: 00 963 – 11 222 34 28
E-Mail: oder

Senden Sie eine Kopie Ihres Schreibens an:
Kanzlei der Botschaft der Arabischen Republik Syrien
S.E. Herrn Hussein Omran
Rauchstraße 25
10787 Berlin
Telefax: (030) 50 17 73 11

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Ver.di fordert Big-Tech-Regulierung

Durch die problematische Verquickung von politischer, medialer und ökonomischer Macht sind die dominierenden Online-Plattformen längst nicht mehr neutrale Mittler diverser Inhalte, sondern werden selbst zum kuratierenden Medium. Der Raum für Machtmissbrauch in Form politischer Einflussnahme oder Desinformation ist immens. Um die Resilienz unserer Demokratie vor einer autoritären Übernahme zu stärken, besteht akuter Handlungsbedarf.
mehr »

Nachrichtenkonsum fördert die Demokratie

Immer mehr Menschen konsumieren selten oder gar keine Nachrichten oder nehmen diese nur noch indirekt über soziale Medien wahr. Eine Schweizer Studie kommt nun zu dem Schluss, dass die Nachrichtennutzung direkt mit dem Wissen über aktuelle Geschehnisse zusammenhängt. Jene, die selten oder kaum journalistische Medien konsumieren, wissen deutlich weniger über politische und gesellschaftliche Themen. Das wirkt sich demokratische Prozesse aus.
mehr »

Medienkompetenz live und vor Ort

Daß Medienkompetenz nicht nur digital, sondern auch im real life vermittelt werden kann  zeigt ein Projekt aus Berlin. Durch aktive Medienarbeit möchte das Meko Neukölln Kinder und Jugendliche darin stärken, ihre Stimme zu erheben, sich einzubringen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, sich selbst auszudrücken und ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen.
mehr »

Erziehung zur digitalen Mündigkeit

Wie kann man Kinder und Jugendliche bei der Social-Media-Nutzung vor Gefahren wie Cybergrooming oder -mobbing schützen, ohne ihnen Teilhabe- und Befähigungschancen in der digitalen Welt zu verbauen? Die aktuelle Debatte wird hitzig geführt. Antworten reichen von einem Verbot für Tiktok, Instagram und Co für unter 16-Jährige bis hin zur Stärkung von „digitaler Mündigkeit“ der User und rechtlicher Regulierung der Anbieter.
mehr »