Aktion für Angel Mario Ksheratto Flores

Gegen den Journalisten aus Mexiko wird eine Anklage konstruiert

Schikaniert zu werden gehört für Angel Mario Ksheratto Flores schon seit einigen Monaten zum Alltag. Seitdem er im August vergangenen Jahres in der Zeitung „Cuarto Poder über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten beim staatlichen „Ausschuss für den Bau von Schulen“ berichtet hatte, gibt es immer wieder neue Versuche, den Journalisten einzuschüchtern.

Logo Amnesty InterntionalAls er in seinen Recherchen nicht nachließ, erhielt er im Dezember und Januar Morddrohungen. Anonyme Anrufer empfahlen ihm, mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, denn schon bald werde er „in einer anderen Welt“ sein. Mehrmals wurde er von Menschen in Fahrzeugen ohne Nummernschilder verfolgt; Unbekannte fotografierten demonstrativ die Wohnung seiner Kinder.

Damit nicht genug: Nun soll eine offenbar politisch motivierte Anklage gegen ihn erhoben werden. Im Januar wurde Angel Mario Ksheratto Flores bereits einmal für ein paar Tage festgenommen. Ein Vertreter des von ihm kritisierten Ausschusses zeigte den Journalisten wegen Verleumdung an und bezog sich dabei ausdrücklich auf seine Artikel in „Cuarto Poder“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Angel Mario Ksheratto Flores wurde bis zur Entscheidung über die Eröffnung eines Verfahrens gegen Kaution aus der Haft entlassen.

Der Missbrauch der Justiz durch politisch motivierte Anklagen kommt in Mexiko häufig vor. Mehrere Gesetze sollen vor Verleumdung und Diffamierung schützen. Sie werden oft dazu genutzt, das Recht auf freie Meinungsäußerung einzuschränken und Regierungskritiker zum Schweigen zu bringen.

Was können Sie tun?

Schreiben Sie an den Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Chiapas und fordern Sie ihn auf, die Klage gegen Angel Mario Ksheratto Flores fallen zu lassen, sofern er nicht einer erkennbaren Straftat beschuldigt wird. Dringen Sie auch darauf, dass die Morddrohungen gegen ihn unabhängig untersucht, die Verantwortlichen bestraft und Maßnahmen zur Sicherheit des Journalisten und seiner Familie eingeleitet werden.

Schreiben Sie an:
Lic.
Mariano Herrán Salvatti
Procurador General de la Justicia del Estado de Chiapas
Libramiento Norte s / n
Infonavit El Rosario
Tuxtla Gutierrez
Estado de Chiapas
MEXIKO
Telefax: (00 52) 961 – 616 57 24

Senden Sie eine Kopie Ihres Schreibens an:
Kanzlei der Botschaft der Vereinigten Mexikanischen Staaten
S.E. Herrn Jorge Eduardo Navarrete López
Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin
Telefax:
030 – 26 93 23 – 700
E-Mail:

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Eine Stimme für afghanische Mädchen

Die iranische Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi begleitet in ihrem Dokumentarfilm „Maydegol“ über viele Jahre eine junge Muay-Thai-Boxerin aus Afghanistan, die im Iran unter schwierigen Umständen für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Im Interview erzählt Alambeigi, welche Rolle das Kopftuch für den Film spielt, was sie von der jungen Generation gelernt hat und warum der Film endet, bevor Maydegol endlich gelingt, was sie sich wünscht.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »