Journalist benötigt Schutz
Die Einschüchterungen nehmen zu, die Drohungen werden konkreter. Deshalb hat sich der kolumbianische Journalist José Alberto Tejada am 9. Juli 2021 an die nationale Behörde für Schutzmaßnahmen gewandt. Doch trotz der überdeutlichen Gefährdungslage hat die staatliche Behörde bisher nichts getan, um die Sicherheit des Journalisten zu garantieren.
Mindestens 14mal seit Ende April dieses Jahres ist José Alberto Tejada eingeschüchtert oder bedroht worden. Mehrmals wurde er demonstrativ von Unbekannten beschattet. Am 4. Juni wurde José Alberto Tejada von einem Polizisten mit den Worten „Du bist reif, erschossen zu werden“ bedroht, als er gerade einen Bericht für Canal 2 produzierte. Tejada ist Direktor des Senders.
Am 20. Juli berichtete er in der Stadt Cali von einer Demonstration, als ein Begleiter von ihm dreimal angeschossen wurde. Außerdem beschuldigten öffentliche Stellen und auch eine Senatorin den Journalisten, „Falschnachrichten zu verbreiten, um zur Gewalt in Cali anzustiften“. Dort herrscht seit Wochen ein Generalstreik. Tejada hat mit seiner Arbeit immer wieder darauf hingewiesen, dass Sicherheitskräfte unangemessen gegen Demonstrierende und Streikende vorgehen. In sozialen Medien und auf einem Flugblatt wurde der Journalist wegen seiner Berichterstattung sogar zur militärischen Zielscheibe erklärt.
Weil die öffentlichen Stellen bisher keinen Schutz für Tejada in die Wege geleitet haben, hat sich im Juni eine private Initiative gebildet, um für die körperliche Unversehrtheit des Journalisten zu sorgen. Dennoch sieht Amnesty International die staatlichen Behörden in der Pflicht, effektive Schutzmaßnahmen für José Alberto Tejada einzuleiten. Auch 35 Kongressmitglieder forderten den Innenminister auf, endlich zu handeln. Doch bisher ist viel zu wenig geschehen, so dass der Schutz Tejadas unzureichend ist.
Was können Sie tun?
Schreiben Sie an den Leiter der kolumbianischen Behörde für Schutzmaßnahmen und fordern Sie ihn auf, den Journalisten José Alberto Tejada angemessen und in Absprache mit ihm zu schützen. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder Deutsch an:
Alfonso Campos Martinez
Director of the National Protection Unit
Carrera 63 # 14 – 97, Primer Piso
Puente Aranda, Bogotá D.C.
KOLUMBIEN
E-Mail: director@unp.gov.co
Senden Sie eine Kopie Ihres Schreibens an:
Botschaft der Republik Kolumbien
S.E. Herrn Hans-Peter Knudsen
Taubenstr. 23
10117 Berlin
Fax: (030) 26 39 61 25
E-Mail: ealemania@cancilleria.gov.co