Aktion für Ali al-Abdullah, Syrien
Gesellschaftliches Engagement ist in Syrien auch für Journalisten nicht ungefährlich. Das bekam der 55-Jährige Ali al-Abdullah zu spüren, der sich am 22. März gemeinsam mit Angehörigen von Angeklagten vor dem Obersten Staatssicherheitsgericht in Damaskus aufhielt.
Für Familienmitglieder sind Prozesstermine oft die einzige Gelegenheit, die bereits inhaftierten Angeklagten zu sehen – nämlich dann, wenn sie von ihrem Haftort in den Gerichtsaal gebracht werden. Die Verhandlungen selbst finden zumeist unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und entsprechen nicht den internationalen Standards für faire Prozesse.
Als an jenem Tag Polizisten versuchten, die anwesenden Familienangehörigen vom Ort des Geschehens zu verdrängen, setzte sich Ali al-Abdullah für sie und ihre Rechte ein. Mit einem Polizisten diskutierte er über die seit 43 Jahren anhaltende Anwendung der Notstandsgesetze in Syrien, die auch die Pressefreiheit erheblich einschränken. Am nächsten Vormittag wurde Ali al-Abdullah gegen elf Uhr in seinem Haus festgenommen. Auch sein Sohn Muhammad, der sich am Vortag ebenfalls vor dem Staatssicherheitsgericht befunden hatte, wurde von Polizisten mitgenommen. Das Schicksal der Gefangenen ist ungewiss. So wie die Notstandsgesetze angewandt werden, könnten sie sogar jahrelang inhaftiert bleiben, ohne dass ihnen vor Gericht ein fairer Prozess gemacht werden müsste.
Was können Sie tun?
Schreiben Sie an den syrischen Präsidenten und fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Journalisten Ali al-Abdullah und seines Sohnes Muhammad.
Schreiben Sie auf Arabisch, Französisch, Englisch oder Deutsch an:
His Excellency President Bashar al-Assad
President of the Republic
Presidential Palace
al-Rashid Street
Damascus
SYRIEN
Telefax: 009 63 – 11 – 332 34 10
Senden Sie eine Kopie Ihres Schreibens an:
Kanzlei der Botschaft der Arabischen Republik Syrien
S.E. Herrn Hussein Omran
Rauchstraße 25
10787 Berlin
Telefax: (030) 50 17 73 11
E-Mail: info@syrianembassy.de