Mutiger Journalismus

Ein somalischer Radiosender und ein iranischer Autor sind von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) als Verteidiger der Pressefreiheit geehrt worden.
„Radio Shabelle“ bemüht sich in dem zerfallenen ostafrikanischen Staat Somalia um eine unabhängige Berichterstattung. Dabei hat sich der Sender sowohl bei der von Äthiopien gestützten Übergangsregierung als auch bei den islamistischen Milizen Feinde gemacht. Mitarbeiter wurden Opfer von Mordanschlägen. Das Gebäude in Mogadischu wurde von Raketen beschossen. Für ROG ist der Sender das „Medium des Jahres 2010“.
Der iranische Journalist Abdolreza Tajik wurde nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl im Sommer 2009 schon dreimal festgenommen. Seit Juni 2010 ist er im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Er ist Mitglied des iranischen Menschenrechtszentrums, das von Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi gegründet wurde. Im Dezember 2008 wurde das Büro geschlossen, doch die Mitarbeiter arbeiten weiter für die Achtung der Menschenrechte. Abdolreza Tajik ist für ROG wegen seiner Standhaftigkeit der „Journalist des Jahres 2010“.

 

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RBB: Freiwillige zur Jobaufgabe gesucht

Der RBB hat mit Wochenbeginn ein „Programm zur strukturellen Verkleinerung des Senders“ gestartet. Dabei soll vorrangig bei Personal- und Honorarkosten gekürzt werden. Um bis Jahresende mindestens neun Millionen Euro einzusparen, sind im ersten Schritt Vorruhestands- und Abfindungsangebote vorgesehen. ver.di sieht dieses Vorgehen kritisch.
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Pseudo-Journalisten als Anstifter zur Hetzjagd

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RSF: In Russland unerwünscht

Das russische Justizministerium hat Reporter ohne Grenzen (RSF) am Donnerstag (14.08.) auf die Liste „unerwünschter Organisationen“ gesetzt. Diese Liste umfasst bereits mehr als 250 Organisationen und soll Russland vor angeblichen Bedrohungen schützen. In Wirklichkeit bietet sie dem Kreml einen Vorwand, unabhängige und kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen. RSF verurteilt dieses Vorgehen.
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Der Podcast "Über Israel und Palästina sprechen" ist ein Crashkurs für alle, die zentrale Begriffe und Widersprüche der Nahost-Debatte verstehen wollen. Er bietet zugleich die Möglichkeit, Stimmen und Positionen kennenzulernen, die sonst selten Gehör finden. Was ist Antisemitismus – und was antipalästinensischer Rassismus? Was bedeutet Staatsräson? Ab wann ist es legitim, von Genozid zu sprechen? Und wie fühlt es sich an, Angehörige in Israel oder Gaza zu haben?
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