Mutiger Journalismus

Ein somalischer Radiosender und ein iranischer Autor sind von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) als Verteidiger der Pressefreiheit geehrt worden.
„Radio Shabelle“ bemüht sich in dem zerfallenen ostafrikanischen Staat Somalia um eine unabhängige Berichterstattung. Dabei hat sich der Sender sowohl bei der von Äthiopien gestützten Übergangsregierung als auch bei den islamistischen Milizen Feinde gemacht. Mitarbeiter wurden Opfer von Mordanschlägen. Das Gebäude in Mogadischu wurde von Raketen beschossen. Für ROG ist der Sender das „Medium des Jahres 2010“.
Der iranische Journalist Abdolreza Tajik wurde nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl im Sommer 2009 schon dreimal festgenommen. Seit Juni 2010 ist er im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Er ist Mitglied des iranischen Menschenrechtszentrums, das von Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi gegründet wurde. Im Dezember 2008 wurde das Büro geschlossen, doch die Mitarbeiter arbeiten weiter für die Achtung der Menschenrechte. Abdolreza Tajik ist für ROG wegen seiner Standhaftigkeit der „Journalist des Jahres 2010“.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »