Leute 03 – 2023

Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Melanie Ahlemeier verlässt den Spiegel und wechselt zum August in die Chefredaktion der Neuen Westfälischen (NW). Sie wird zugleich stellvertretende Chefredakteurin der Neuen Westfälischen und der Redaktionsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe.

Paukenschlag bei Bild: Der Axel-Springer-Konzern trennt sich von den amtierenden Chefredakteuren Johannes Boie, Claus Strunz und Alexandra Würzbach. Künftig soll die Bild-Chefredaktion nur noch aus zwei Personen bestehen: Die frühere Bild am Sonntag-Chefin Marion Horn wurde als eine Nachfolgerin zur Vorsitzenden der Chefredaktion berufen. Der frühere Focus-Chef Robert Schneider wird am 17. April als Chefredakteur der Bild antreten. Er soll künftig an Marion Horn berichten. Horn hat bei Bild bereits eine lange Karriere hinter sich: Sie war über 25 Jahre bei Axel Springer tätig, seit 2001 als Mitglied der Chefredaktion von Bild. 2013 avancierte sie als erste Frau in der Geschichte des Blatts zur Chefredakteurin der Bild am Sonntag, bevor sie im Jahr 2019 „auf eigenen Wunsch“ ihren Posten räumte. Bis zum Start Schneiders wird Horn die Bild und Bild am Sonntag allein führen. René Bosch, Timo Lokoschat, Tanja May, Paul Ronzheimer, Mandy Sachse und Yvonne Weiß bleiben Vize-Chefredakteur*innen.

Der RBB-Rundfunkrat hat den Soziologen Oliver Bürgel zu seinem Vorsitzenden gewählt. Er war von der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in das Gremium entsandt worden. Als Stellvertreterin bestimmt wurde Elisabeth Herzog-von der Heide, die für die kommunalen Spitzenverbände Brandenburg dabei ist.

Die Journalistin und Autorin Kerstin Bund ist von der Zeit zur Süddeutschen Zeitung gewechselt. Dort arbeitet sie künftig in der Wirtschaftsredaktion. Als Redakteurin im Wirtschaftsressort ist sie für die samstägliche Reportageseite Wirtschaftsreport verantwortlich. Vor ihrem Wechsel zur Süddeutschen Zeitung war sie für die Zeit zunächst in Hamburg und seit acht Jahren in München als Reporterin tätig. Als Buchautorin widmete sie sich dem Thema Generation Y: „Glück schlägt Geld – Was wir wirklich wollen.“

Hanna Decker ist zurück in der FAZ-Wirtschaftsredaktion. Sie hatte vor vier Jahren ihren Job dort aufgegeben und kehrt nun mit neuem Wissen zurück. Die Redakteurin für Energie-Themen hat vier Jahre am Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität Köln als Referentin für Kommunikation verbracht und gleichzeitig ihren Master-Studiengang in „Economics“ an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln abgeschlossen.

Jan Diesteldorf wechselt für die Süddeutsche Zeitung von Frankfurt nach Brüssel. Er übernimmt von Björn Finke die Aufgabe, über Wirtschafts- und Finanzpolitik zu berichten. Diesteldorfs Schwerpunkte werden unter anderem Subventionen und Energie, Eurobonds und Krisenfonds sein. Vor seinem Wechsel nach Brüssel war Diesteldorf sechs Jahre Korrespondent der Zeitung in Frankfurt, um über Kapitalmärkte und Finanzwirtschaft zu berichten. Er hatte Anteil an der Aufklärung der so genannten Panama-Papers

Zeit Online baut seine Chefredaktion um und holt drei neue Mitglieder an Bord. Der bisherige Leiter des Sonderressorts X, Philip Faigle, soll sich in der Chefredaktion ressortübergreifend um neue Projekte und Schwerpunkte zu den großen gesellschaftspolitischen Themen kümmern. Maris Hubschmid, Ressortleiterin von Zeit am Wochenende, soll den Aufbau digitaler Magazine vorantreiben. Mark Heywinkel, bislang Leiter Formatentwicklung, wird für neue Projekte auf allen Social-Media-Plattformen verantwortlich sein. Auf eigenen Wunsch scheidet dagegen der bisherige stellvertretende Chefredakteur Markus Horeld aus der Chefredaktion aus. Er soll sich künftig als Managing Editor um Qualitätssicherung, Aus- und Fortbildung sowie juristische Fragen kümmern. Zur Chefredaktion gehören weiterhin die beiden Stellvertreter des Chefredakteurs, Sebastian Horn und Leonie Seifert, sowie die Nachrichtenchefin Monika Pilath.

Der Jahreszeiten Verlag beruft Hansjörg Falz, bisher Chefredakteur von Merian, zum Herausgeber des Reisemagazins. In seiner neuen Rolle soll er den Zeitschriften-Vorstand Sebastian Ganske bei der Transformation des Kultur- und Reisemagazins in eine Luxus-Medienmarke im Reisesegment inhaltlich beraten.

Freizeit Verlag, Tochter der Holzmann Mediengruppe, macht Brit Glocke zur Chefredakteurin der Hotelmedien Tophotel und Hotel+Technik. Glocke kommt für Marco Weiß, der den Job bis Ende 2022 gemacht hat. Glocke kam 2022 vom dfv zu Holzmann.

taz-Wirtschaftsredakteurin Ulrike Hermann erobert die Bestseller-Liste mit „Das Ende des Kapitalismus“. Zu Beginn ihres Buches zitiert Ulrike Herrmann die Affenforscherin Jane Goodall mit der Frage: „Wie kann es sein, dass das klügste Wesen, das die Erde jemals betreten hat, sein einziges Zuhause zerstört?“ Auf 352 Seiten rollt die Autorin dazu Gedanken, Argumente und Zusammenhänge aus. Hermann, die nach einer Banklehre erst die Hamburger Journalistenschule absolvierte und danach Geschichte und Philosophie studierte, ist schon mehrfach in die Charts gestürmt. Ihre Top-Titel tragen Namen wie „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“, „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung“ und „Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind“.

Hans-Jürgens Jakobs bleibt aktiv für das Handelsblatt. Er bezeichnet sich selbst als „Teilzeit-Rentner“ und sagt: „Einmal Journalist – immer Journalist“. Er werde weiter für das Handelsblatt schreiben und moderieren und auch in anderen Medien veröffentlichen.

Eine neue Stelle als Blattmacherin und Redakteurin im Wirtschaftsressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat Anne Kokenbrink angetreten. Auf Abitur und medienkaufmännischer Ausbildung folgte ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens im Agribusiness an der Hochschule Osnabrück. Parallel dazu absolvierte sie landwirtschaftliche Praktika im In- und Ausland. Anschließend erfolgte der Eintritt in die Redaktion des Agrarfachmagazins aus dem Landwirtschaftsverlag.

Ab März soll Stefan Koldehoff die Kultur-Berichterstattung von Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova prägen. In der Funktion des Chefreporters Kultur wird er die Präsenz der umfangreichen Kulturberichterstattung im linearen Programm und im digitalen Angebot weiterentwickeln. Dazu gehört auch der Aufbau und die Koordination einer Recherche-Einheit Kultur für investigative Recherchen und die Host-Rolle in einem eigenen Kunst- und Kultur-Podcast. Stefan Koldehoff war in den letzten 20 Jahren regelmäßig in allen drei Deutschlandradio-Programmen als Kultur- und Kunstexperte zu hören.

Magdalena Neubig berichtet ab dem 1. März 2023 für Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova als Landeskorrespondentin aus der Freien und Hansestadt Hamburg. Sie folgt auf den langjährigen Inlandskorrespondenten Axel Schröder, der als freier Autor weiterhin für Deutschlandradio tätig ist. Neubig war nach dem Volontariat Juniorkorrespondentin im Berliner Hauptstadtstudio, arbeitete als Redakteurin in der Redaktion „Zeitfragen“ von Deutschlandfunk Kultur und als Redakteurin und Moderatorin in der Redaktion „Meinung & Diskurs“ von Deutschlandfunk.

Doppelspitze für den Focus: Franziska Reich und Georg Meck übernehmen gemeinsam die Chefredaktion des Nachrichtenmagazins. Sie treten ihre Stellen zum 1. April an. Sie folgen auf Robert Schneider, der das Magazin seit März 2016 verantwortet hatte und Chefredakteur bei der Bild werden soll. Reich war fast 20 Jahre beim stern in verschiedenen Positionen tätig und leitet seit Januar 2022 bei Focus das Politik-Ressort. Meck ist seit Oktober 2021 Chefredakteur von Focus Money; zu Burda kam er von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Chefredaktion von Focus Money soll unverändert bei Meck bleiben. Künftig sollen die beiden Redaktionen im Bereich des Wirtschaftsjournalismus enger zusammenarbeiten und Synergien in Herstellung und Produktion nutzen.

Der stern verstärkt sich mit externen Köpfen: Sarah Schierack übernimmt die Leitung des KulturRessorts. Sie kommt wie Chefredakteur Gregor Peter Schmitz von der Augsburger Allgemeinen. Marc Etzold, bisher Chefkorrespondent des Focus, soll für die RTL-Illustrierte aus Washington berichten. Zudem schreibt der freie Journalist Fabian Huber für das Blatt.

Jonas Schulze Pals wechselt von der stern-Hauptstadtredaktion in Berlin in das Wirtschaftsressort der Zeit in Hamburg. Das Wirtschafts-Ressort der Zeit kennt der gelernte Wirtschaftsingenieur Jonas Schulze Pals bereits aus einer Zeit als Praktikant. Auch beim Spiegel hatte er reingeschnuppert.

Nachdem die beiden bisherigen Geo-Chefredakteure Markus Wolff und Jens Schröder den Stellenkürzungen bei Gruner + Jahr zuvorgekommen und zurückgetreten waren, hat RTL die Führung des Wissensmagazins neu besetzt: Katharina Schmitz und Jürgen Schaefer übernehmen.

RTL Deutschland besetzt vier Führungspositionen im Inhalte-Bereich neu. Die bislang für Wirtschaft zuständige Chefredakteurin Sonja Schwetje wird Programmgeschäftsführerin des Nachrichtensenders. ntv Chefredakteurin Sonja Schwetje ist seit 1998 bei RTL Deutschland. Nach verschiedenen Stationen bei RTL Nord wechselte sie 2005 als Redaktionsleiterin zu RTL West nach Köln. Im November 2010 kam sie als Nachrichtenchefin zu ntv. Seit 2014 ist Sonja Schwetje Chefredakteurin des Nachrichtensenders und seit 2021 zudem Chefredakteurin Wirtschaft und Netzwerke RTL NEWS. Weitere Neubesetzungen: Martin Gradl wird Co-Geschäftsführer von RTL-News, NEWS; Florian Lüke leitet die Strategische Programmplanung von RTL und RTL+ und Barbara Middeldorf verantwortet die operative Programmplanung aller Sender.

Karin Stawski und ihre Stellvertreterin Marleen Gründel verantworten künfitg die digitalen Kanäle und die digitale Entwicklung der beiden Marken Manager Magazin und Harvard Business Manager. Ihr Ziel: Gemeinsam mit dem #Teamblau den investigativen und hintergründigen Wirtschaftsjournalismus in die Zukunft führen. Karin Stawski war unter anderem Reporterin Politik und Wirtschaft beim Gruner+Jahr-Titel stern. Marleen Gründel ging nach dem VWL-Studium zur Welt und später zur Financial Times Deutschland, bevor sie 2004 zum „Manager Magazin“ wechselte. Die  beiden Frauen sind Nachfolgerinnen von Oliver Hollenstein, der zur WAZ nach Essen geht. Dort fängt er am 1. April in der Chefredaktion als Themenchef an.

Journalist Andreas Toller wechselt von der Wirtschaftswoche zur Düsseldorfer Agentur Newskontor. Toller arbeitete zuletzt als Chef vom Dienst für die Online-Ausgabe der WiWo. Bei Newskontor soll er sich beim Ausbau der Content-Aktivitäten einbringen.

Jenny von Zepelin steigt als Nachfolgerin von Timo Pache auf zur stellvertretenden Chefredakteurin bei Capital. Pache ist seit Mitte Februar Chefredakteur von Capital. Von Zepelin ist seit 2013 in verschiedenen Funktionen bei dem Wirtschaftsmagazin im Einsatz, zuletzt als leitende Redakteurin. Zuvor war sie als Redakteurin und Teamleiterin bei der Financial Times Deutschland tätig, bis diese eingestellt wurde. Von Zepelin beschäftigt sich hauptsächlich mit Unternehmens-, Karriere- und Managementthemen.

 

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