Das Prinzip Neugier

In den Dokumentarfilmstudios der DDR, in Berlin, Potsdam-Babelsberg oder Kleinmachnow gab es angestellte Regisseure mit unterschiedlichen künstlerischen Ambitionen und Ausrichtungen. Sie führten eigene Ideen oder gesellschaftliche Aufträge aus.

Hg.: Ingrid Poss / Anne Richter / Christiane Mückenberger Das Prinzip Neugier DEFA-Dokumentarfilmer erzählen Verlag Neues Leben, Berlin 2012 656 Seiten, gebunden mit 16 Seiten Bildteil, 29,95 Euro

In der Regel hatten sie viel Zeit für ihre Filme. Dabei bestand aber auch die Gefahr, dass die Filme am Ende nicht gezeigt werden durften, da sich wieder einmal die Kulturpolitik der SED gewandelt hatte. Das war das Spannungsfeld, in dem Dokumentarfilmer der DEFA agierten. In „Das Prinzip Neugier – DEFA-Dokumentarfilmer erzählen“ geben 21 Autoren wie Kurt Maetzig, Walter Heynowski und Barbara Junge Auskunft über den Dokumentarfilm der DDR. Ihnen ist in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam, der DEFA-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum 20. Jahrestag der Schließung des DEFA-Studios für Dokumentarfilme (1946– 92) eine eindrucksvolle Aufarbeitung, somit ein Standardwerk gelungen. In dem Band berichten die Filmdokumentaristen offen über ihre Arbeit, über die Atmosphäre im Studio bis zur Wende und die Jahre danach.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »

Buchtipp: Fotografieren, was ist

Einfacher und präziser, als mit den Worten „Fotografieren, was ist“, lässt sich das Grundprinzip bildjournalistischen Arbeit wohl kaum erfassen. Ebenso treffend ist die Entscheidung des Göttinger Steidl-Verlags, einem Fotobuch über das Werk des deutschen Reportagefotografen und Bildjournalisten Dirk Reinartz den selben Titel zu geben. Für den Band wurden Einzelbilder und Bildstrecken zum Teil neu zusammengestellt. Ein eindrucksvolles bildjournalistisches Dokument ist entstanden.
mehr »