Hohe Qualität statt Masse

ARD-Vorsitzende Monika Piel in Zeiten kostenloser Apps und neuer Gebührenverfahren

Am 1. Januar 2011 übernahm Monika Piel turnusmäßig für zwei Jahre den Vorsitz der ARD. Piel ist seit 2007 Intendantin des Westdeutschen Rundfunks, der größten ARD-Anstalt. M sprach mit ihr über die Situation und aktuelle Probleme des Senderverbunds.

M | Seit Jahren tobt der Konflikt mit Verlegern und Privatfunkern um die Online-Präsenz von ARD und ZDF. Sie haben zur Jahreswende angekündigt, sich für die Kostenpflichtigkeit der ARD-Apps einzusetzen, wenn gleichzeitig auch die Verleger diesen Schritt tun. Ein taktischer Kniff, um den Ball an den medienpolitischen Gegner zurück zu spielen?

MONIKA PIEL | Ich verstehe gut, dass manche Verleger in einer wirtschaftlich außerordentlich schwierigen Situation sind. Wenn ich sie frage, was stört euch am meisten an unserem Online-Angebot, dann monieren sie jedes Mal die kostenlosen Apps. Ich kann das persönlich nicht nachvollziehen, weil wir ja z.B. bei „tagesschau“- und „sportschau“-App nur die Inhalte anbieten, die sonst ja auch schon auf unseren Internetseiten stehen und die wir für einen anderen Verbreitungsweg nur optimieren. Also frage ich zurück: Die kommerziellen Unternehmen bieten kostenlose Apps – alleine beim Sport sind es über 100 – an, und wir sollen unsere kostenpflichtig machen? Das geht doch absolut nicht. Diese Inhalte sind schließlich mit den Rundfunkgebühren bereits bezahlt. Mein Angebot an die Verleger: Wenn ihr es hinkriegt, eure Politik umzustellen und ihr nur noch kostenpflichtige Apps anbietet, dann würde ich mich dafür einsetzen, dass wir in der ARD auch kostenpflichtige Apps – als zusätzliches kommerzielles Angebot – zum Abruf bereit stellen.

M | Wie würden diese ARD-Apps dann aussehen?

PIEL | Denkbar wäre, dass für eine App eigens neue Inhalte zusammen gestellt werden oder zum Beispiel Rechte erworben werden müssen. Sie müsste also einen Mehrwert aufweisen, das wäre dann nicht diese 1:1-Abbildung dessen, was jeder im Internet schon vorfindet. Für die Produktion solcher Apps und die Vermarktung wären dann aber die kommerziellen Mediatöchter zuständig. Ein gutes Beispiel dafür ist z.B. die Loriot-App.

M | Aufreger des letzten Jahres war der Drei-Stufen-Test. Ihr Vorgänger, SWR-Intendant Peter Boudgoust, nannte zu Beginn seiner Amtszeit den Test ein „bürokratisches Monster“. Was hat dieses Monster gebracht?

PIEL | Wir mussten zulasten des Publikums aufgrund der gesetzlichen Vorgaben unendlich viele Inhalte löschen. Das Publikum hat darauf verständlicherweise recht heftig reagiert: „Das ist ja so, als hättet ihr ‘ne Bibliothek abgefackelt“. Es hat andererseits dazu geführt, dass die Internet-Auftritte, bei denen ja schnell auch ein Wildwuchs entsteht, Seite für Seite durchgesehen wurden. Wir haben uns dann auf die wirklich relevanten Dinge beschränkt. Nach dem Motto: Hohe Qualität statt Masse. Wir hatten gehofft, und das war ja auch die Intention der Politik, dass dadurch ein bisschen Ruhe in unseren Streit mit den Verlegern einkehren würde. Diese Hoffnung hat getrogen.

M | Ab 2013, nach Ihrer Amtszeit im ARD-Vorsitz, greift das neue Gebührenverfahren. Bringt die Haushaltsabgabe mehr Geld in die Kassen der öffentlich-rechtlichen Anstalten?

PIEL | Voraussetzung ist zunächst, dass alle Landtage zustimmen. Hier gibt es keinen Automatismus. Nach unseren bisherigen Berechnungen werden wir keine großen Mehreinnahmen haben, aber das Beitragseinkommen wird sich immerhin wohl auf der Höhe der Einnahmen des Jahres 2009 stabilisieren. Der Vorteil des neuen Modells: Es ist einfacher und transparenter, weil nicht mehr gerätebezogen. Bliebe es beim bisherigen Modell, würden wir – unter anderem wegen des demografischen Wandels und der steigenden Zahl an Gebührenbefreiungen – tendenziell immer weniger Einnahmen haben.

M | Auch TV-Verweigerer, die gar kein Gerät besitzen, müssen ab 2013 blechen. Haben hier nicht die Kritiker Recht, die von einer Zwangsgebühr oder gar von einer „Zwangssteuer“ reden?

PIEL | Rein juristisch ist es ein Beitrag, genauer: ein Beitrag zur Infrastruktur. Für 95 Prozent aller Haushalte ändert sich gar nichts. Rund anderthalb Millionen Menschen werden sogar finanziell entlastet. Den bewussten Fernseh- und Hörfunkverweigerern sage ich: Das ist eine Art Infrastrukturbeitrag. Ich muss auch für viele Dinge Abgaben, Steuern, Beiträge zahlen, die ich zwar vielleicht persönlich nie im Leben in Anspruch nehme, die aber ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft, für die Allgemeinheit sind. Dieses Land leistet sich ganz bewusst einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber die Zahl derer, die weder Radio, Fernsehen noch Internet nutzen, dürfte sowieso relativ klein sein; zumal man nicht übersehen darf, dass unsere Inhalte und Leistungen immer häufiger auch am PC und über mobile Endgeräte abgerufen werden.

M | 2013 wird auch mit dem Einstieg in den Ausstieg aus dem Sponsoring – vor 20 Uhr – begonnen. Wäre im Interesse einer Systemreinheit nicht die gänzliche Abschaffung von Sponsoring und Werbung wünschenswert?

PIEL | Ich könnte sowohl auf Sponsoring als auch auf Werbung verzichten, wenn das über die Gebühr ausgeglichen werden könnte. Ich sehe aber nicht, dass es dafür eine Bereitschaft gibt. Aber wir hatten schon in den letzten zehn Jahren erhebliche finanzielle Einbrüche. Daher könnten wir einen Verzicht auf Werbung ohne materielle Kompensation nicht einfach so bewältigen. Die Einführung von Werbung und Sponsoring erfolgte durch die Politik damals mit der Absicht, die Höhe der Gebühren niedrig zu halten. Ich war zu dieser Zeit als Redakteurin sehr dagegen. Wir haben uns da unwahrscheinlich gegen Werbung im Programm gewehrt. Wenn man aber zu dem früheren Status wieder zurück will, kann man diese Einnahmen nicht einfach ohne Ausgleich wegfallen lassen.

M | Demnächst wird in der ARD von Sonntag bis Donnerstag jeden Abend getalkt. Fürchten Sie nicht, das Publikum mit diesem Overkill mittelfristig zu ermüden oder zu verscheuchen?

PIEL | Bisher gibt es dafür keine Anzeichen. Das Gerede vom vermeintlichen Overkill kommt nicht aus dem Publikum. Und die Akzeptanzdaten weisen auch nicht in diese Richtung. Das Erste bringt, so das Ergebnis der jüngsten „TNS Infratest“-Umfrage, nach Meinung von 78 Prozent des befragten Publikums die besten politischen Talkshows. Ich selbst finde die Häufung des Formats nicht schlimm, weil wir da ja schließlich keine Banalitäten behandeln, sondern uns mit relevanten gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Wir erreichen damit auch ein Publikum, das sich sonst vielleicht für die klassischen Politiksendungen nicht interessiert.

M | Aber ist jetzt nicht mit einem gnadenlosen Wettbewerb zwischen Günter Jauch und Frank Plasberg um die immer gleichen A- und B-Promis zu rechnen?

PIEL | Wir werden unter der Koordination von ARD-Chefredakteur Baumann natürlich drauf achten, dass dies nicht geschieht. Außerdem: Maischberger und Beckmann sind beide in der Unterhaltung angesiedelt. Da handelt es sich streng genommen nicht um aktuelle Politiktalks, sondern es geht um längerfristig gesellschaftspolitisch relevante Themen. Bei den drei Moderatoren, die in der Information angesiedelt sind, werden wir genau hinkucken. Wenn da immer das Gleiche passieren würde, wäre eine Ermüdung des Publikums vermutlich die Folge.

M | Die AG Dok kritisiert den Wegfall eines wöchentlichen Sendeplatzes für Dokus in der ARD. Ist diese Kritik wirklich unbegründet?

PIEL | Die „AG Dok“ muss sich so äußern, sie ist schließlich Interessenvertreterin in eigener Sache. Für mich war wichtig – und diese Zusicherung habe ich erhalten –, dass zahlenmäßig keine Dokus wegfallen. Den Sendeplatz am Montag um 20.15 Uhr, an dem bisher nur Naturfilme liefen, werden wir künftig auch für politische Dokus öffnen, wenn die Aktualität das sinnvoll und nötig erscheinen lässt. Auch die Budgets bleiben gleich. Die Anzahl der Talkshow-Sendeplätze dagegen haben wir von 40 auf 36 pro Jahr und Format verringert. An den dadurch frei werdenden Sendeterminen werden wir dann zum Teil auch Dokus senden. Wichtig ist doch, dass die Anzahl der Dokus insgesamt stabil bleibt.

M | Im NDR kursierte vor einiger Zeit ein Papier, in dem für Experimente mit Scripted Reality geworben wurde, dem pseudodokumentarischen Format, das der Medienwissenschaftler Pörksen als „Sozialporno“ bezeichnet. Können Sie ausschließen, dass in der ARD demnächst Sendungen à la „Familien im Brennpunkt“ laufen, mit denen RTL derzeit im Nachmittagsprogramm abräumt?

PIEL | Ja, das würde ich ausschließen. Wir haben natürlich die so genannten Dokudramen – um ein Stück wie „Contergan“ haben wir lange auch juristisch gestritten –, aber das ist doch schon noch ein ganz anderes Genre als diese „Scripted Reality“ am Nachmittag . Uns stört allerdings, dass nach den GfK-Daten diese Nachmittagstalks als Information gewertet werden. Unser Informations- und Realitätsbegriff ist dann doch ein anderer.

M | Günther Jauch, Kai Pflaume, Stefan Raab – drei Protagonisten des Privatfernsehens, die in diesem Jahr auch in der ARD tragende Rollen übernehmen. Ohne eine zunehmende Konvergenz der Systeme zu unterstellen: Wird durch derartige Kooperationen nicht das öffentlich-rechtliche Profil verwässert?

PIEL | Für mich ist Herr Jauch ein Ausnahmefall. Wichtig ist daher, dass er „Information“ nur bei uns macht. Es gab eine hohe Medienresonanz auf den Wechsel von Steffen Hallaschka, der aus unserem System kommt, zu RTL (Hallaschka moderiert seit Januar „stern-tv“ auf RTL, d. R.). Da hat kein Mensch gefragt, ob es eigentlich sein müsse, dass die Kommerziellen sich einen Info-Mann aus der ARD holen, ob die denn keine eigenen Leute hätten. Zu uns kommen in der Regel Leute in die Unterhaltung. Wie gesagt: Jauch ist in der Information eine Ausnahme, der hat aber auch – nebenbei bemerkt – als Volontär beim BR angefangen. Auch die Mitwirkung von Herrn Raab ist eine einmalige Sache, die bezieht sich nur auf den Eurovision Song Contest. Und Herr Pflaume wurde nach reiflicher Überlegung vom NDR verpflichtet.

M | Auch der WDR-Rundfunkrat appelliert angesichts der „Verpflichtung von Protagonisten der privaten Konkurrenz“ an die Geschäftsleitung, sowohl in der Unterhaltung als auch in der journalistischen Information die Nachwuchsarbeit zu verstärken…

PIEL | Wir haben gerade im Bereich Unterhaltung eine ganze Reihe von neuen Leuten an den Start gebracht: Hirschhausen, Plasberg, Ranga Yogeshwar, auch Sven Lorig ist eines unserer Gewächse. Dass wir da noch ein Stück mehr machen können, räume ich aber ein. Gerade bei Einsfestival wollen wir noch mehr dem Nachwuchs die Möglichkeit geben, seine eigene Form zu finden, sich in Ruhe zu entwickeln. Das ist wichtig. Denn wenn jemand heutzutage nicht sofort überzeugt, fällt gleich das ganze Land über ihn her.

M | Die ARD wurde im letzten Jahr von RTL bei den Marktanteilen knapp überholt – schmerzt Sie das?

PIEL | Wenn man sich ankuckt, woran es liegt, dann punktet RTL unter anderem mit den umstrittenen Nachmittagsformaten. Die erfolgreichsten 20 Formate unserer kommerziellen Konkurrenz sind in der Regel wirklich Formate, die bei uns keinen Platz finden könnten und sollten.

M | Besorgniserregender erscheint da wohl die Tatsache, dass der Marktanteil der ARD bei den Jungen abermals um 0,7 auf 7,3 Prozent gesunken ist, während RTL nochmals um 1,1 auf 18,1 Prozent zugelegt hat. Gefährdet ein solcher Generationenabriss nicht allmählich den Integrationsauftrag der ARD?

PIEL | Dieses Thema bereitet uns viele Sorgen und Kopfzerbrechen. Es geht ja darum, junge Menschen mit Formaten zu begeistern, die unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag entsprechen. Das ist keine leichte Aufgabe, vor der ja auch Printmedien, Konzerthäuser, Theater, Opern usw. stehen. Die meisten Formate, die bei den Privaten die junge Zielgruppe ansprechen, können wir nicht übernehmen. Sie entsprechen nicht unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag. Wir selbst haben die „Tatorte“ und Krimis, Sport, Spielfilme – all das gucken auch die Jüngeren doch sehr intensiv. Wir müssen einfach noch mehr für diese Zielgruppe testen – und da bietet unser Digitalkanal Einsfestival sehr gute Möglichkeiten.

M | Das ZDF versucht, mit dem digitalen Jugendkanal ZDFneo gegenzusteuern. Hat die ARD etwas Ähnliches vor?

PIEL | Die ARD hatte das schon vor dem ZDF, nämlich mit Einsfestival…

M | … das hat die Öffentlichkeit aber nicht so richtig mitbekommen …

PIEL | Das ist möglich, weil wir kaum Geld haben, das ausreichend zu bewerben. Der Kanal hat kein großes Budget. Das heißt aber nicht, dass er weniger erfolgreich wäre als ZDFneo. Und da gibt es eben auch Formate für junge Leute. Jung meint in diesem Zusammenhang Menschen ab 30. Ab dem Alter interessieren sich Menschen, die schon ein bisschen gesettelt sind, vielleicht Familie gegründet haben, auch wieder verstärkt für Dinge, die eher öffentlich-rechtlich geprägt sind, also Ratgebersendungen, spezielle politische Formate. Wir denken zum Beispiel über eine Talkshow für jüngeres Publikum in Einsfestival nach.

M | Wo sehen Sie noch Sparpotential für die ARD? Wird es verstärkte Kooperationen der einzelnen Landesrundfunkanstalten geben?

PIEL | Das ist der wichtigste Punkt. Wir wollen natürlich in den Programmen weiter autonom und unterscheidbar bleiben. Wir sollen ja das föderale Geschehen abbilden, daher haben die Kooperationen auch natürliche Grenzen. Synergien und Sparmöglichkeiten sehe ich am ehesten in programmfernen Bereichen, etwa bei Beschaffungen oder in der Verwaltung.

M | Die ARD richtet dank Lenas Erfolg in Oslo in diesem Jahr den Grand Prix aus. Trifft es zu, dass dieser Event mit einem Kostenaufwand von 25 bis 30 Millionen Euro annähernd so teuer ist wie die jährlichen Ausgaben für das gesamte ARD-Korrespondentennetz?

PIEL | Nein, diese Zahlen beziehen sich auf die Kosten, die letztes Jahr in Oslo angefallen sind. Wir wollen deutlich darunter bleiben – abschließende Zahlen gibt es aber noch nicht. Natürlich ist so ein einmaliger Event immer noch aufwändig. Andererseits haben wir in Deutschland vom nicht so guten Abschneiden der vergangenen Jahre profitiert, weil auf diese Weise immer andere Länder und Sender dieses teure Ereignis ausrichten mussten. Jetzt, wo Deutschland nach 1982 erstmals wieder gewonnen hat, gehört es für uns als Mitglied in der European Broadcasting Union (EBU) selbstverständlich auch dazu, dass wir neben den vielen, vielen erfreulichen Auswirkungen auch die Kosten akzeptieren müssen.

M | Bei großen Sportübertragungen wie Fußball-Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen ist es selbstverständlich, dass ARD und ZDF nicht parallel, sondern alternierend berichten, wegen der hohen Rechtekosten. Wieso ist das bei der kommenden Royal Wedding von Prinz William und Kate Middleton anders?

PIEL | Es ist nicht so, dass wir bei solchen Ereignissen alles selbst produzieren. Wir würden wie alle Anstalten z.B. die Bilder von der Hochzeit über die EBU kostenlos bekommen. Die Kosten, die für eine parallele Ausstrahlung anfallen würden, wären deshalb mehr als überschaubar und geringer als bei einer Regelsendung auf diesem Sendeplatz. Es soll nicht der Eindruck entstehen, als würden ARD und ZDF mit 30 Ü-Wagen anrücken und separat jeweils für den eigenen Sender den jeweiligen Event covern. So ist es nicht. Aber es handelt sich hier bei der englischen Königs-Hochzeit um ein Ereignis, das offenbar sehr viele Menschen interessiert. Es gibt nicht wenige Printmedien, die sich seit der Bekanntgabe des Hochzeitstermins davon ernähren. Aber wir sind da auch noch in einem Diskussionsprozess.

M | Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz klagt gegen den ZDF-Staatsvertrag. Was halten Sie von diesem Normenkontrollverfahren gegen den dominanten Einfluss staatlicher Vertreter und Parteien in den ZDF-Gremien?

PIEL | Es ist legitim, dass man diese Vorgänge nach der Diskussion des vergangenen Jahres nochmal überprüfen lässt. In den Gremien von ARD und ZDF ist diese Frage sehr unterschiedlich geregelt. In den ARD-Gremien sitzen verhältnismäßig wenige Staats- und Parteienvertreter. Und auch keine Mitglieder der Landesregierungen, sondern Abgeordnete ohne Regierungsamt. In dem Moment, wo jemand Minister oder Staatssekretär wird, muss er bei uns ausscheiden. Das ist der große Unterschied. Die ARD kommt mit ihrem System sehr gut zurecht.

 

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