Schon entdeckt? Scout

Medienkompetenz als Schlüssel zur Zukunft: Das ist ein Dauerbrenner sämtlicher Sonntagsreden, in denen es um Jugend geht. Gefordert wird viel, getan auch; aber oft genug kommt im Alltag kaum etwas davon an. Den Landesmedienanstalten kann man das am wenigsten vorwerfen, schließlich geben sie für Jugendmedienschutz und Medienkompetenz schon seit Jahren viel Geld aus. Eines der Projekte ist die Zeitschrift scout, herausgegeben von der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MA HSH).

Das Scout-Magazin

Das handliche Magazin ist erstmals im Februar 2011 erschienen. Seither musste die Auflage auf 5.000 Exemplare verdoppelt werden. scout erscheint drei mal pro Jahr und richtet sich im Einzugsbereich der MA HSH insbesondere an Multiplikatoren der Medienbildung (Lehrkräfte und Pädagogen im außerschulischen Bereich), aber auch an Eltern. Selbst wenn die vorgestellten Personen und Projekte aus Norddeutschland stammen: Da regionale Unterschiede bei der Medienkompetenz keine Rolle spielen, ist die Lektüre im Rest der Republik nicht minder gewinnbringend. Die Zeitschrift kann auch außerhalb von Hamburg und Schleswig-Holstein kostenlos abonniert werden.
Nützlich sind gerade die vermittelten Erkenntnisse, für deren Verständnis keinerlei Vorwissen nötig ist. Das mag den Inhalt für Experten mitunter etwas oberflächlich wirken lassen. Ziel der Zeitschrift ist es jedoch, Eltern und Lehrern die Scheu zu nehmen, sich intensiv mit jenen Medien auseinander zu setzen, denen ihre Kinder und Schüler – oft zum Unverständnis der Erwachsenen – einen Großteil ihrer Freizeit widmen. scout, sagt MA HSH-Direktor Thomas Fuchs, „möchte dieses Unverständnis verringern, indem es über die Bedeutung neuer Medien für Kinder und Jugendliche berichtet und darüber, wie in spannenden Projekten Medienkompetenz vermittelt wird. scout will Ideen liefern und das Interesse wecken, Medienkompetenz zu fördern.“
Zu diesem Zweck gibt es in jedem Heft ein bis zwei Schwerpunktthemen. Die können auch mal eher akademischer Natur sein wie die Auseinandersetzung mit dem gescheiterten Jugendmedienschutz-Staatsvertrag: Aber meist geht es um konkrete Problemstellungen wie etwa Medienabhängigkeit oder Nazis im Netz. Gerade die Praxisnähe garantiert, dass die Beiträge einen großen Nutzwert haben. Immer wieder findet man reizvolle Anregungen für eigene Initiativen, etwa die Einführung von Medienscouts, die jüngeren Mitschülern bei der Eroberung des Internets helfen. Eltern bekommen Hilfestellungen für die Medienerziehung, beispielsweise in Form von Spielregeln für soziale Netzwerke.
Für die Ausgabe 3/2011 mit Beiträgen rund ums Thema „Familie 2.0“ ist scout nun sogar ausgezeichnet worden: Bei den internationalen „Mercury Excellence Awards 2011/12“ in der Kategorie „Magazines: Educational Institution“ hat das Magazin den ersten Platz belegt.

„scout“ gibt es kostenlos unter post@scout-magazin.de oder als PDF auf www.scout-magazin.de.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schon entdeckt? Wie Rechte reden

Jede Woche die Analyse eines rechten Zitats – ob aus dem Bundestag oder beim Weihnachtsessen mit der Familie. Das bietet der Newsletter „Wie Rechte reden“ von Maria Timtschenko und Johannes Giesler. Denn: „Die Neue Rechte ist da“, wie die Autor*innen in der Ankündigung ihres Newsletters schreiben: „Sie ist auf der WG-Party bei deinen Freund:innen eingeladen. Sie steht neben dir in der Schlange für ‚Einmal Döner, bitte‘." Und sie verschiebt ihren menschenfeindlichen und autoritären Diskurs in die gesellschaftliche Öffentlichkeit, in Kommentarspalten, eigenen Medien oder Gruppenchats.
mehr »

Initiative: KI besser nutzbar machen

Der Dominanz der globalen Big-Tech-Konzerne etwas entgegensetzen – das ist das Ziel einer Initiative, bei der hierzulande zum ersten Mal öffentlich-rechtliche und private Medienanbieter zusammenarbeiten. Sie wollen mit weiteren Partnern, vor allem aus dem Forschungsbereich, ein dezentrales, KI-integriertes Datenökosystem entwickeln. Dadurch soll die digitale Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Medienstandorts gestärkt werden.
mehr »

Anteil von Frauen in Führung sinkt

Nach Jahren positiver Entwicklung sinkt der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Journalismus das zweite Jahr in Folge. Der Verein Pro Quote hat eine neue Studie erstellt. Besonders abgeschlagen sind demnach Regionalzeitungen und Onlinemedien, mit Anteilen von knapp 20 Prozent und darunter. Aber auch im öffentlichen Rundfunk sind zum Teil unter ein Drittel des Spitzenpersonals weiblich.
mehr »

Unsicherheit in der Medienlandschaft

Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf die Medienbranche wurden auch bei des diesjährigen Münchner Medientagen intensiv diskutiert. Besonders groß sind die Herausforderungen für Online-Redaktionen. Im Zentrum der Veranstaltung  mit 5000 Besucher*innen, mehr als 350 Referent*innen aus Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, stand allerdings die Frage, wie Tech-Konzerne reguliert werden sollten.
mehr »