Stellenstreichungen im ZDF gehen an die Substanz

„400 weniger sind zu viel!“ mit diesem Slogan haben ZDF-Mitarbeiterinnen und ZDF-Mitarbeiter Ende Januar 2013 in Mainz gegen den Abbau von über 400 Stellen protestiert. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat dem ZDF allein im Personalbereich Einsparungen von 75 Millionen Euro vorgeschrieben. Das entspricht 400 Vollzeitkräften. Da die Reduzierungen aber auch viele Teilzeitbeschäftigte treffen, ist die Zahl der betroffenen Kolleginnen und Kollegen noch weitaus größer.


Unter den Kürzungen leiden vor allem die Freien. In vielen Fällen nimmt das bereits existenzielle Ausmaße an, prekäre Beschäftigungsverhältnisse entstehen. Das ZDF verliert diejenigen, die gebraucht werden. Die Folge: Sendeformate werden eingestellt, Beiträge können nicht mehr selbst produziert, sondern müssen eingekauft werden. Damit steigt die Abhängigkeit vom Markt und ein Know-how- und Kompetenzverlust folgt. Der Personalabbau belastet auch die, die bleiben. Die Arbeitsverdichtung wächst. Das führt zu Überlastung und Demotivation.
Zu dieser Aktion haben ver.di und der DJV gemeinsam aufgerufen, es war gleichzeitig der Auftakt für den Personalratswahlkampf, zu dem die beiden mit einer Liste und dem Motto antreten: „Wir wollen gemeinsam fairändern!“

UR

Weitere aktuelle Beiträge

Digitalabgabe könnte Schieflage ausgleichen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) begrüßt die vom Staatsminister Wolfram Weimer geäußerten Pläne für eine Digitalabgabe, die Big-Tech-Unternehmen mit digitalen Plattformdiensten in Deutschland zu entrichten hätten. Wie unter anderem der Spiegel berichtet, überlegt die Bundesregierung, eine Digitalabgabe einzuführen. Diese könnte Unternehmen wie Google und Meta dazu verpflichten, einen festen Prozentsatz ihrer Werbeeinnahmen abzuführen.
mehr »

Gleichstellungsbeauftragte im ÖRR stärken

Das Bekenntnis zur Gleichstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigt sich unter anderem im Vorhandensein von Gleichstellungsbeauftragten. Grundlage ist die jeweils entsprechende gesetzliche Regelung der Bundesländer, in denen die Sender angesiedelt sind. Gleichstellungsbeauftragte sollen nach dem Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG), die Beschäftigten vor Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechtes zu schützen und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz durchzusetzen.
mehr »

Die ganz große Verweigerung

Der  öffentlich-rechtliche Rundfunk war schon immer Hassobjekt der Rechten. Auf politischer Ebene wollen sie ihn abschaffen, am Stammtisch wird gegen ARD und ZDF gehetzt. In Sozialen Medien oder in Chatgruppen geht es richtig zur Sache. Dort treffen sich sogenannte Rundfunkverweigerer. Ralf Hohlfeld und Vivian Stamer beschäftigen sich an der Uni Passau mit den Bereichen Journalistik und Strategische Kommunikation. Für ihre Studie haben sich die beiden auf die Suche nach sogenannten Rundfunkverweigerern gemacht.
mehr »

Eine Medienplattform für Europa

Für ARD und ZDF war es eine richtungsweisende Entscheidung, als sie vor einem Jahr mitteilten, ihre Mediathek-Software gemeinsam entwickeln zu wollen. Mit im Boot ist inzwischen auch das Deutschlandradio. Unter dem Projektnamen „Streaming OS“ laufen die Arbeiten. OS steht für „Operating System“, aber auch für „Open Source“. Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen wichtige technische Bausteine für ihre Streaming-Aktivitäten auch anderen Anbietern und Organisationen frei zugänglich machen. Eine europäische Ausrichtung haben sie ebenso im Blick.
mehr »