Bavaria Film in München entlässt Bühnenbauer

Die Bavaria Film- und Fernsehstudio GmbH beabsichtigt zum Jahresende 2008 elf Mitarbeitern zu kündigen, obwohl das Unternehmen seit Jahren schwarze Zahlen schreibt und die Auftragsbücher gefüllt sind. Die Geschäftsführung hat angekündigt, die Kollegen durch billigere, befristete Beschäftigte und Leiharbeitnehmer zu ersetzen.Diese betriebsbedingten Kündigungen begründen sich nach den Angaben der Geschäftsführer Klee und Schulz in dem „schlechten Ergebnis“ der Abteilung Dekorationsbau, sowie Malerei und Geländebewirtschaftung. Die Abteilung Dekorationsbau wird Ende 2008 von 24 auf 15 Mitarbeiter reduziert. Bavaria Film fertigt u.a. die Bühnen für „Wetten dass?“, „Volle Kanne“, „Karlheinz Böhm Gala“, beim ZDF; „Nano“ bei 3sat und TVProduktionen wie 1-2-3.tv, Musicals wie „Starlight Express“ und unzählige Filmproduktionen.
Verantwortlich für diese Kündigungen sind nach Auskunft von Jörg Reichel, Mediensekretär bei ver.di Bayern, die Gesellschafter und Aufsichtsräte der Bavaria Film- und Fernsehstudios. Dazu gehören unter anderen das ZDF, die Landesförderbank Bayern sowie der Bayrische Rundfunk. ver.di hat in zahlreichen Verhandlungen zu einem Sanierungstarifvertrag seit Ende Dezember 2007 versucht, diese Kündigungen zu verhindern. Vorschläge dafür sind der Verzicht auf Zuschläge und der Ausbau von Arbeitszeitkonten. ver.di ist weiter verhandlungsbereit.

 
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »