Entlassungen bei der LVZ

Bei der Leipziger Volkszeitung sollen 36 Redakteursstellen gestrichen werden. Für ver.di-Vize Frank Werneke ein weiterer Beleg dafür, dass sich das angebliche Zukunftsprogramm ‘Madsack 2018’ als Programm zur Vernichtung von Arbeitsplätzen und zur Verschlechterung von Arbeitsbedingungen durch Tarifflucht entpuppt habe.

Neben den von Kündigung betroffenen Redakteuren greifen die Leipziger Madsack-Manager derzeit auch die Beschäftigten der Druckerei an. Diese hatten in der Nacht von 19. auf den 20. Mai ab 23:55 Uhr („fünf vor zwölf“) für die Übernahme des bundesweiten Tarifabschlusses der Druckindustrie gestreikt. Sie protestierten gegen die Drohung der Geschäftsführung, die Schließung der Druckerei ins Auge zu fassen, wenn nicht mindestens bis 2018 auf Lohn verzichtet werde. Das Leipziger Druckzentrum hat 2011 die Tarifbindung über den Arbeitgeberverband verlassen; die Beschäftigten mussten sich damals einen Haustarifvertrag erkämpfen.
Im Rahmen des im vorigen Jahr verkündeten Programms ‘Madsack 2018’ will der Konzern bis dahin jährlich rund 40 Millionen Euro einsparen, um bei sinkenden Umsätzen die gleichen Gewinne wie in den vergangenen Jahren erwirtschaften zu können. „Auch in Druckerei, Verlag und den Lokalredaktionen der Märkischen Allgemeinen in Potsdam hat der Madsack-Konzern Tarifflucht begangen und Mitarbeitern gekündigt“, sagte Werneke. Er verwies zudem auf die von Warnstreiks begleitete Auseinandersetzung in der tariflosen Oberhessischen Presse in Marburg sowie die bereits erfolgten Kündigungen in Göttingen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »