Entlassungen bei der Märkischen – Sozialplan abgeschlossen

Ziemlich genau ein halbes Jahr, nachdem der Madsack-Konzern die Märkische Verlags- und Druck-Gesellschaft (Märkische Allgemeine Zeitung) in Potsdam übernahm, wurden im Juni 41 Entlassungen im Verlagsbereich angekündigt. Weitere Umstrukturierungen auch in Redaktion und Druckerei drohen. Akut betroffen sind die komplette Anzeigenvorstufe, die Gestaltung, Korrektorat, Arbeitsvorbereitung, kaufmännische Sachbearbeiter sowie Beschäftigte der IT-Abteilung. Bei einem Aktionstag Ende Juli zeigten 130 Beschäftigte dem Unternehmen dafür vor den Toren die „Rote Karte“. (M6/2012) Auch mit einem Offenen Brief hielten Beschäftigte dagegen und erläuterten dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, warum Madsack gut daran täte, seine Potsdamer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu behalten. Gefordert wurden „faire Verhandlungen über mögliche Weiterbeschäftigung“. Dazu kam es nicht. Dem Betriebsrat blieb nur, über einen Sozialplan zu verhandeln. Der steht jetzt. „Wir haben Abfindungsregelungen vereinbart, die Sockelbeträge enthalten und in der Summe knapp einem Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr entsprechen. Außerdem wird es einen mit 100 000 Euro ausgestatteten Härtefallfonds geben“, erläutert Betriebsratsvorsitzende Karin Wagner. Festgeschrieben seien auch Ausgleichsregelungen beim Wechsel auf Arbeitsplätze an anderen Standorten und Qualifizierungsmaßnahmen. Verabredet wurde zudem eine Altersteilzeitregelung, die allerdings von den Tarifparteien verhandelt werden muss. Im Oktober sollen dazu Gespräche starten.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Konstruktiv statt kontrovers bei Miosga

Anfang 2024 übernahm Caren Miosga im Ersten den Polittalk am Sonntagabend. Ihre Vorgängerin Anne Will hatte fast immer vier bis sechs Diskutanten zu Gast. Miosga setzt vor allem auf eine Kombination aus längerem Einzelgespräch und anschließender Diskussion mit nur zwei oder drei weiteren Gästen – gelungene Änderungen laut einer aktuellen Programmbeobachtung zur Sendung „Caren Miosga“ aus dem NDR-Programmausschuss.
mehr »

Rechtsstaat lässt Journalist*innen im Stich

Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem schweren Angriff von Neonazis auf zwei Journalisten in Fretterode (Thüringen) im April 2018 beginnt zwei Tage vor Weihnachten am Montag, den 22. Dezember 2025 am Landgericht Mühlhausen das Revisionsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten Heise in Fretterode (Thüringen).
mehr »

Russland erklärt DW zur «unerwünschten Organisation»

Nach der gestern, am 14. Dezember 2025, bekanntgewordenen Hochstufung des deutschen Auslands-TV durch den russischen Staat von einer Auslandsagenten-Organisation zur unerwünschten Organisation fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den wirksamen Schutz von durch Sanktionen betroffenen Journalistinnen und Journalisten.
mehr »

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »