Die Fränkische Landeszeitung (FLZ), Lokalzeitung für die Landkreise Ansbach und Neustadt/Aisch mit dem Mantel der Nürnberger Nachrichten, hat zwei Redaktionen zum 1. September in Uffenheim und Scheinfeld geschlossen. Dagegen gab es (letztendlich vergeblichen) Widerstand. Doch auch der Verlag schlug um sich.
Heute gibt die FLZ-Führung „keinen Kommentar mehr ab“. Kurz nach der Unterschriftenaktion der SPD Uffenheim mit dju und dem Bayerischen Journalistenverband war das anders. Nach 400 Unterschriften, von drei Aktiven innerhalb von zwei Stunden vor einem Supermarkt der 6.000-Einwohnerstadt Uffenheim gesammelt, stand in der FLZ-Wochenendausgabe vom 14.August zu lesen: „Lassen Sie sich nicht einspannen für dubiose Ziele. Wir alle dürfen in einer funktionierenden Demokratie leben und brauchen keine sozialistische Republik und keinen Gewerkschaftsstaat.“ Eine Reaktion auf die Argumente von SPD, dju und BJV: Wenn die FLZ ihre Redaktionen schließe, „befürchten wir: eine massive Verschlechterung der journalistischen Versorgung; viel weniger Artikel, die Uffenheim und Umgebung betreffen. Nicht zuletzt sind mit der Schließung auch Arbeitsplätze verbunden.“
Die Uffenheimer SPD geriet noch stärker ins Visier der FLZ-Führung, wie erst jetzt bekannt wurde. Denn SPD-Chef Wolfgang Lampe hatte in der örtlichen Partei-Destille ein vorgefertigtes Kündigungsschreiben für FLZ-Abonnenten beigelegt. Dagegen wehrte sich die Zeitung mit einer „Abmahnung mit dem Ziel einer einstweiligen Verfügung.“ Der Kündigungsvordruck sei geschäftsschädigend und „grob rechtswidrig“, habe in dem Anwaltsschreiben der FLZ gestanden, so Lampe. Doch aus Angst vor einem jahrelangen Prozess und hohen Kosten ging der SPD-Mann einen Vergleich ein, nach dem er das Kündigungsschreiben nicht mehr verteilen darf. „Drei Redakteuren konnten keine Arbeitsplätze an anderen Standorten zugewiesen werden.“ Ihnen seien „äußerst großzügige, sozialverträgliche Abfindungen angeboten“ worden, schreiben die Verleger. Laut FLZ-Betriebsrat lagen die Abfindungen im Rahmen des Üblichen. Von Chefredakteur Peter Szymanowski war nur zu erfahren: „Es war eine einvernehmliche Entscheidung zwischen Verlag und Redaktion.“