Leute 04 – 2022

Das ZDF besetzt Top-Managementpositionen neu: ZDF-Programmdirektorin wird zum 1. Mai 2022 Nadine Bilke. Sie folgt auf Norbert Himmler, der am 15. März das Amt des Intendanten angetreten hat. Bilke steht seit August 2018 an der Spitze des Senders ZDFneo. Mit ihrer langjährigen Expertise im Bereich der digitalen Medien hat sie neben modernen Produktions- und Koproduktionsformen auch innovative Distributionsstrategien entwickelt – mit dem Ziel, jüngere und netzaffine Publika wieder an das ZDF heranzuführen. Künftiger Stellvertretender Programmdirektor wird Frank Zervos. Er hat nach dem Volontariat seine Karriere in der Planungsredaktion des ZDF und bei ZDFneo begonnen. Von 2009 bis 2012 war er dort Chef vom Dienst. Danach wechselte er in gleicher Funktion in die Programmdirektion. Seit Anfang 2018 ist er als Hauptredaktionsleiter für einen großen Teil der fiktionalen Programme des ZDF zuständig. Bettina Schausten tritt zum 1. Oktober 2022 als ZDF-Chefredakteurin an die Stelle von Peter Frey, der in den Ruhestand geht. Schausten leitete das „ZDF-Morgenmagazin“, war Politikchefin, stand an der Spitze des Hauptstadtstudios und der ZDF-Aktualität. Seit März 2019 ist sie Stellvertretende Chefredakteurin. Stellvertretende Chefredakteurin wird Anne Gellinek, die auch die Leitung der Hauptredaktion Aktuelles übernimmt. Sie berichtet seit ihrem Volontariat beim ZDF als Korrespondentin aus dem In- und Ausland. Seit 2015 ist sie Leiterin des Studios Brüssel. Mit den neuen Direktorinnen Nadine Bilke und Bettina Schausten stehen ab Oktober drei Frauen und drei Männer an der Spitze des ZDF. Der Geschäftsleitung gehören neben dem Intendanten Norbert Himmler außerdem noch die Stellvertretende Intendantin und Verwaltungsdirektorin Karin Brieden, Produktionsdirektor Dr. Michael Rombach und Justitiar Peter Weber an.

Social-Media-Experte Marc Biskup verlässt die Agentur von Kai Diekmann, Storymachine, und steigt bei der Innovations- und Digitalagentur von MDR und ZDF ein. Der ehemalige „Bild“-Mann verantwortet bei Ida künftig als Team Lead Innovation die Entwicklung innovativer Produkte und Formate.

Der Medienjournalist Daniel Bouhs wird künftig für den Südwestrundfunk (SWR) in Rheinland-Pfalz crossmediale und digitale Angebote entwickeln. Als „Redakteur mit besonderen Aufgaben“ soll sich Bouhs „offen und unvoreingenommen mit den anstehenden Themen beschäftigen“, gab Landessenderdirektorin Ulla Fiebig bekannt. Der Journalist hat seit über 15 Jahren für verschiedene Redaktionen über Medienthemen berichtet, zuletzt unter anderem für das NDR-Medienmagazin Zapp und das radioeins-Medienmagazin des RBB. In der Vergangenheit war er auch für das Medienressort des Evangelischen Pressedienstes (epd) tätig.

Gudrun Engel geht für die ARD nach Washington. Sie übernimmt dort die Leitung des Studios in der US-Hauptstadt von Claudia Buckenmaier, die den Posten erst vor gut einem Jahr übernommen hatte. Engel wirkt derzeit als ARD-Korrespondentin in Brüssel, zuvor war sie Redakteurin beim WDR.

Funke wirbt Tanja Fox von Condé Nast ab und macht sie zur Vize-Chefredakteurin des Lifestyle­magazins Myself. Fox war bei Condé Nast unter anderem Head of Editorial des Frauen­magazins Glamour und zuletzt im Bereich Corporate Publishing der Kosmetikmarke Weleda tätig.

China-Korrespondent Christoph Giesen verlässt die Süddeutsche Zeitung und wechselt zum Spiegel. Giesen hat unter anderem an den Recherchen der Panama Papers mitgearbeitet. Auch die Investigativ-Reporter Bastian Obermayer und Frederik Obermaier haben die Süddeutsche kürzlich gen Spiegel verlassen.

Die Essener Funke Mediengruppe hat zum 1. April die Führungsstrukturen der digitalen Regionalmedien neu organisiert. Carsten Groß soll neben seinen Aufgaben als „Head of Audience & Subscription“ demnach künftig zusätzlich als Chief Product Officer der Regionalmedien für die wirtschaftliche und technische Neu- und Weiterentwicklung aller digitalen Medien der Tageszeitungsmarken bei Funke zuständig sein. Carsten Erdmann, bisher Chefredakteur Digital der Zentralredaktion und Leiter der Stabstelle Digitale Transformation, wird neuer Chefredakteur Digitale Produkte. In dieser Funktion soll er nach Angaben von Funke in enger Zusammenarbeit mit den Chefredakteur*innen die grundlegende Content-Strategie der Tageszeitungsportale steuern, um neue Zielgruppen zu erreichen. Laura Himmelreich, bisher stellvertretende Chefredakteurin Digital, übernahm die Position des Head of Digital in der Zentralredaktion und wird neben Jochen Gaugele stellvertretende Chefredakteurin in der Funke Zentralredaktion. Gunnar Lotz, bisher selbstständiger Berater, soll als Head of Data & Analytics Regionalmedien bei Funke die Themen Daten und Analyse für Redaktion, Vertrieb, Vermarktung und Logistik der Regionalmedien verantworten.

Norbert Grundei hat die Leitung des Programmbereichs Programm- und Portfoliomanagement im NDR übernommen. Der Bereich steuert das Programmangebot für alle Ausspielwege – inklusive NDR Fernsehen, Zulieferungen für die ARD-Mediathek und die ARD-Audiothek, Website und Apps – und entwickelt neue Formate. Grundei arbeitet seit 1994 für den NDR. Er gehörte zum Entwicklungsteam des ARD-ZDF-Jugendangebots Funk und wechselte 2020 an die Spitze des neu geschaffenen Programmbereichs Audio Strategie im NDR, in dem unter anderem „Das Coronavirus-Update“ entstand.

Chefredakteurin der turi2 edition wird Anne-Nikolin Hagemann, seit 2018 dort Vize. Die DJS-Absolventin begann 2016 mit der Ausgabe 2 bei der turi2 edition als Autorin, Foto- und Videografin. Sie entlastet Gesamt-Chefredakteur Markus Trantow, der den Ausbau der Video- und Audio-Aktivitäten vorantreibt.

Die Axel Springer SE baut den Vorstand um. Neu ins Führungsgremium kommen Ulrike Handel und Niddal Salah-Eldin. Handel übernimmt das Ressort News Media National, Salah-Eldin das neu geschaffene Ressort Talent & Culture. Die bisherige Vorständin Stephanie Caspar verlässt das Unternehmen.

Das Online-Magazin Edition F macht Anne-Kathrin Heier zur Redaktionschefin. Sie folgt auf Mareice Kaiser, die zum Schweizer Frauen-Magazin Annabelle wechselt. Unter der Marke Edition F Consulting bietet die Firma nun auch Beratung mit Fokus auf Diversität und Female Empowerment an.

Das Plenum des Deutschen Presserats hat Kirsten von Hutten zur neuen ehrenamtlichen Sprecherin gewählt. Die Justiziarin wurde vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in den Presserat entsandt und löst turnusgemäß den bisherigen Sprecher Sascha Borowski vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) ab. Von Hutten ist Justiziarin bei Gruner + Jahr in Hamburg und dort schwerpunktmäßig für den Bereich Presse- und Urheberrecht verantwortlich. Die promovierte Juristin ist seit 2016 Mitglied im Presserat und seit 2019 stellvertretende Beschwerdeausschuss-Vorsitzende. Ab 2020 war sie stellvertretende Sprecherin des Presserats. Diese Funktion übernimmt nun ihr Vorgänger Sascha Borowski. Neues Mitglied im Beschwerdeausschuss Redaktionsdatenschutz ist Hendrik Stein, der vom Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) in den Presserat entsandt wurde. Stein ist Redaktionsleiter beim Berliner Wochenblatt (FUNKE Mediengruppe) und löst seinen langjährigen Vorgänger Burkhard Hau ab.

Filmreife Doppelspitze: Die Deutsche Filmakademie beruft Schauspielerin Alexandra Maria Lara und Regisseur Florian Gallenberger zum Führungsduo. Sie folgen auf Schauspieler Ulrich Matthes, der nach drei Jahren als Präsident nicht erneut zur Wahl angetreten ist.

Die Süddeutsche Zeitung macht die gebürtige Sächsin Iris Mayer ab Mai zur Leipzig-Korrespondentin. Mayer kam 2018 als Vize-Chefredakteurin zum Online-Angebot sz.de. Seit 2019 arbeitet sie als Gesamt-Nachrichtenchefin des Hauses.

Der dpa-Landesdienst in Nordrhein-Westfalen bekommt einen neuen Chef: Arne Meyer folgt am 1. Juli auf den bisherigen Landesbüroleiter Oliver Auster. Meyer ist derzeit als Copilot im Düsseldorfer Büro der dpa schon mitverantwortlich für die Steuerung des Landesdienstes lnw. Auster arbeitet künftig auf eigenen Wunsch als multimedialer Reporter frei für verschiedene Medien, darunter auch für die dpa.

Die Freie Presse aus Chemnitz macht Anne Lena Mösken zur stellvertretenden Chefredakteurin. Sie soll vor allem „die lokale und regionale Recherche weiterentwickeln, um die digitale Transformation voranzubringen“. Mösken arbeitete zuletzt für die Berliner Zeitung als Reporterin für das Dossier-Ressort.

WDR macht Gabi Müller zur Leiterin der Abteilung Marketing. Die Journalistin ist seit 25 Jahren beim Sender, zuletzt war sie stellvertretende Leiterin der ARD-Kommunikation und ARD-Sprecherin. Davor hat Müller als Redaktionsleiterin und CvD bei WDR 2 gearbeitet.

Die für ihren Anti-Kriegs-Protest im russischen Staatsfernsehen bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa berichtet künftig für die Tageszeitung Welt und den gleichnamigen TV-Sender aus der Ukraine und Russland. Owsjannikowa war am 14. März in der Hauptnachrichtensendung des Perwy kanal hinter einer Moderatorin ins Bild getreten und hatte ein Plakat mit der Aufschrift „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen“ in die Kamera gehalten. Daraufhin war sie festgenommen und von einem Gericht zu einer Geldstrafe von 30.000 Rubel (rund 300 Euro) wegen der „Organisation einer unerlaubten öffentlichen Veranstaltung“ verurteilt worden. In einem weiteren Verfahren wird ihr die „Diskreditierung der Streitkräfte Russlands“ vorgeworfen. Dafür droht ihr eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Rubel (500 Euro). In einem ersten Beitrag für die Welt schrieb Owsjannikowa, der Krieg in der Ukraine sei für sie der Punkt gewesen, „an dem es kein Zurück mehr gab und an dem es nicht mehr möglich war, zu schweigen“. In den sozialen Netzwerken sei sie seither „unglaublichen Belästigungen“ ausgesetzt. Die Ukrainer würden sie als FSB-Agentin verurteilen, die Russen beschimpften sie als Verräterin, die für den britischen Geheimdienst arbeite. Frankreich hatte Owsjannikowa nach ihrem Protest politisches Asyl angeboten, die Journalistin wollte aber in Russland bleiben.

Der langjährige Focus Money-Chefredakteur Frank Pöpsel wird Geschäftsführender Chefredakteur der Münchener Börsenmedien-Tochter Finanzen Verlag GmbH mit den Titeln Börse Online, Euro und Euro am Sonntag. Pöpsel hatte den Burda-Titel im vergangenen Herbst auf eigenen Wunsch verlassen.

Burda holt den Focus-Ableger Focus Style wieder zurück in die eigene Produktion. Jörg Harlan Rohleder, auch weiterhin stellvertretender Focus-Chefredakteur, übernimmt dafür zusätzlich die Redaktionsleitung bei dem Lifestyle-Magazin. Bislang wurde Focus Style von Taos, der Redaktionsagentur des früheren GQ-Chefredakteurs José Redondo-Vega, betreut.

Zeit Online macht Johanna Roth zur US-Korrespondentin. Roth berichtet unter anderem über die kommenden Kongresswahlen aus Washington DC. Seit 2021 schreibt sie im Ressort Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Schon 2020 war sie als freie Reporterin zur Präsidentschaftswahl in den USA unterwegs.

Die PR-Agentur MSL verpflichtet den Ex-Springer-Journalisten Frank Schmiechen als Senior Advisor. Er folgt auf Wolfgang Büchner, der seit Dezember 2021 Vize-Regierungssprecher ist. Schmiechen war bis 2018 Chefredakteur von Gründerszene und danach ein Jahr lang Mitglied der Bild-Chefredaktion.

Der Chefredakteur von BuzzFeed News, Mark Schoofs, verlässt das Unternehmen wegen Stellenkürzungen. Auch Vize Tom Namako und Investigativ-Chef Ariel Kaminer gehen. Investoren sollen CEO Jonah Peretti sogar aufgefordert haben, den Newsbereich wegen hoher Verluste zu schließen.

Der langjährige WDR-Programmchef Sport Steffen Simon wird neuer Direktor der Direktion „Öffentlichkeit und Fans“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im Rahmen einer Außerordentlichen Sitzung am Mittwoch in Frankfurt am Main stimmte das DFB-Präsidium der Berufung zu. Der Vertrag beginnt voraussichtlich am 1. Mai 2022. Der DFB schließe damit die Lücke, die nach Mirjam Berles Ausscheiden im Juni entstanden war. Als Direktor „Öffentlichkeit und Fans“ ist Simon verantwortlich für den Bereich „Corporate.“

Die ehemalige Rom-Korrespondentin der ARD, Ellen Trapp, übernimmt zum 1. Mai den Programmbereich Kultur des Bayerischen Rundfunks (BR). Der BR-Rundfunkrat stimmte der Berufung von Trapp zu. Trapp folg auf Sylvie Stephan, die in die Arte-Programmdirektion gewechselt ist. Zum Programmbereich Kultur gehören etwa die Redaktionen „Kultur aktuell“ sowie „Religion und Orientierung. Ellen Trapp arbeitete seit 2001 als freie Mitarbeiterin für den RBB, das ZDF, Arte und den BR, bevor sie 2016 Korrespondentin im vom BR verantworteten ARD-Studio Rom wurde, das sie ab 2020 leitete. Nach Ablauf der fünfjährigen Entsendung wechselte sie im Februar 2021 in die Sendezentrale in München, wo sie aktuell noch die Redaktion „Landwirtschaft und Umwelt“ leitet.

Führungswechsel beim Emotion Verlag: Friederike Trudzinski wechselt zum April 2022 zu Emotion. Sie kommt vom Hamburger Standort des Klambt-Verlags, bei dem sie zuletzt Ressortleiterin im Bereich Aktuelles, Report und Lifestyle der Magazine Grazia und Jolie war.

Pater Alfons Friedrich wird in den BR-Rundfunkrat entsandt: Er ersetzt den vom Münchner Missbrauchsgutachten schwer belastete Prälat Lorenz Wolf. Wolf, der seit 2014 Vorsitzender des Rundfunkrats war, hatte seit dem 27. Januar alle seine Ämter ruhen lassen, nachdem er in dem Missbrauchsgutachten schwer kritisiert worden war. Nach Angaben des BR setzt sich der Rundfunkrat im Mai neu zusammen. Der neue Vorsitz soll am 12. Mai gewählt werden. Die Juristin Bettina Nickel, die bereits seit 2005 Stellvertretende Leiterin ist, soll das Büro kommissarisch führen. Die Stelle soll ausgeschrieben werden. Der 66-jährige Wolf war nach Erscheinen des Münchner Missbrauchsgutachtens im Januar schwer in die Kritik geraten.

Nach über zehn Jahren hört Konstantina Vassiliou-Enz als Geschäftsführerin der Neuen deutschen Medienmacher*innen auf – ein schmerzlicher Verlust für die NdM. Konstantina Vassiliou-Enz hat es geschafft, eine Geschäftsstelle mit 45 Mitarbeitenden aufzubauen, zahlreiche nachhaltige Projekte zu starten und die deutsche Medienlandschaft aufzumischen. Neue Geschäftsführerin wird Elena Kountidou, derzeit noch Kommunikationschefin am Konzerthaus Berlin. Kountidou studierte Publizistikwissenschaften, arbeitete unter anderem bei ARTE, für die Kulturstiftung des Bundes und das Haus der Kulturen der Welt. Seit 2011 leitet sie die Abteilung Kommunikation & digitale Vermittlung im Konzerthaus Berlin. Bei den NdM startet sie im August 2022. Bis dahin führt Sun-Ju Choi kommissarisch die Geschäfte. Sie war bisher stellvertretende Geschäftsführerin und ist Expertin für Diversität in Film und Dramaturgie.

Der Leiter des Medienressorts beim Focus, Robert Vernier, verlässt das Magazin nach fast 30 Jahren. Vernier hat beim Berliner Kurier, bei der Hamburger Morgenpost und bei der Berliner Morgenpost gearbeitet, bevor er 1993 zum Focus kam. Wohin es ihn zieht und wer auf ihn folgt, ist noch unklar.

 

alle Leute-Meldungen
nach oben