Abschlüsse bei WDR und MDR

Erfolgreiche Warnstreiks im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt es weitere Tarifabschlüsse beim WDR und beim MDR. Beide Verhandlungen wurden von Warnstreiks begleitet. HR und RBB – hier laufen die Gehalts- und Honorartarifverträge am 30. September aus – haben ihre Forderungen erhoben.

Die WDR-Beschäftigten erhalten demnach mit dem Juli-Gehalt eine Einmalzahlung von 400 Euro sowie eine lineare Tariferhöhung von 2,4%. Weitere 400 Euro Einmalzahlung gibt es mit dem Mai-Gehalt 2012 sowie + 1,9% lineare Tariferhöhung ab 1. Mai 2012. Der Kinderzuschlag steigt auf 100,20 Euro ab 1. Juli 2011 und auf 102,10 Euro ab 1. Mai 2012. Azubis erhalten eine lineare Erhöhung von 2,4% zum 1. Juli 2011 und 1,9% zum 1. Mai 2012 und jeweils eine Einmalzahlung von 130 Euro. 550 Euro Einmalzahlung gibt es für freie Mitarbeiter/innen im August 2011 sowie ab 1. August eine lineare Honorarerhöhung von 2,4%. Dazu kommen 400 Euro Einmalzahlung im Mai 2012 sowie eine lineare Honorarerhöhung von 1,9% ab 1. Mai 2012. Die Laufzeit des TV beträgt 24 Monate bis 31. März 2013.
Fest angestellte Mitarbeiter/innen des MDR erhalten rückwirkend zum 1. April dieses Jahres 2,4% und ab 1. April 2012 1,9% mehr Gehalt. Das Urlaubgeld wird ab 2011 um 100 Euro angehoben. Die gleiche lineare Anhebung gibt es für Volontäre und Auszubildende. Arbeitnehmerähnliche freie Mitarbeiter bekommen im Jahr 2011 eine Einmalzahlung von 2,4 Prozent auf der Basis der Einkünfte von 2010. Dazu kommen 100 Euro Einmalzahlung im Jahr 2011 und 1,9% Einmalzahlung am 1.April 2012 auf der Basis der Einkünfte von 2011 sowie 100 Euro Einmalzahlung am 1. Juni 2012. Die Mindesthonorare sollen in 2011 um 2,4% und ab 1. April 2012 nochmals um 2% angehoben werden. Die Honorare an Feiertagen werden um 50% des geltenden Mindesthonorars erhöht. Verabredet wurde außerdem, dass auch nichtarbeitnehmerähnliche Freie unter den gleichen Voraussetzungen wie in der letzten Tarifrunde Einmalzahlungen erhalten sollen. Die Laufzeit der TV beträgt 24 Monate ab 1. April 2011.
Anfang Juli hat die RBB-Verhandlungskommission der Geschäftsleitung ihre Forderungen übermittelt. Gefordert wird für die Festangestellten eine Erhöhung der Gehälter um einen tabellenwirksamen Festbetrag von 210€ monatlich (das sind im Durchschnitt 5%). Für die Freien soll die Erhöhung der tatsächlich gezahlten Honorare um den wertgleichen Betrag erfolgen. Auch der Familienzuschlag, die Vergütung der Auszubildenden und die Bezüge der Versorgungsempfänger sind wertgleich zu erhöhen. Ein Verhandlungstermin ist noch nicht bekannt.
Beim HR fordern die Beschäftigten ebenfalls 5 Prozent inklusive eines Sockelbetrages. Das Angebot des Senders lag in der ersten Verhandlungsrunde im August weit unter der Inflationsrate und unter den Abschlüssen der anderen ARD- Anstalten und wurde deshalb zurückgewiesen. Am 14. September wird weiter verhandelt.

 wen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »