Für die fast 50 Beschäftigten beim Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderung für die Länder Berlin und Brandenburg, konnte ver.di ein transparentes tarifliches Entgeltsystem durchsetzen. Dabei ist es gelungen, die Tätigkeiten beim Medienboard der Entgelttabelle des Tarifvertrags für die Beschäftigten der Länder (TV-L) zuzuordnen sowie mit den Arbeitgebern Schritte bis zur Sicherung von 100 Prozent des Niveaus des TV-L zu vereinbaren.
Viele Jahre gab es bei der auf das Gründungsjahr 1995 zurückgehendenen Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH – dem staatlichen Unternehmen für Film- und New-Media-Förderung der beiden Bundesländer – weder eine Interessenvertretung noch einen Tarifvertrag. Doch Weichenstellungen im rot-rot-grünen Berliner Koalitionsvertrag von 2016, nicht nur landeseigene, sondern auch landesnahe Einrichtungen in die Tarifgeltung einzubeziehen, eröffneten Wege, die nun genutzt wurden. „Die Tarifeinigung und die Wahl eines Betriebsrats waren nur möglich, weil die Beschäftigten mitgezogen haben und fast alle Gewerkschaftsmitglieder wurden“, betont ver.di-Sekretär Hikmat El-Hammouri: „So konnten wir die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessern“ – ein langer Weg, der nun zum Erfolg geführt habe. Der jetzt unterzeichnete Tarifvertrag gilt rückwirkend ab Juli 2021.
Das Verhandlungsergebnis umfasst einen Entgeltrahmen, einen Überleitungstarifvertag für alle Beschäftigten sowie den Entgelttarifvertrag mit entsprechender Entgelttabelle. Für die Eingruppierung sind Betriebszugehörigkeiten beim Medienboard und einschlägige Berufserfahrung zu berücksichtigen. Nicht alle Tarifnormen des TV-L kommen sofort zur Geltung, doch sind Angleichungsschritte bis 2024 festgelegt.
Das Ringen um den Tarifabschluss „hat sich gelohnt“, ist auch Betriebsratvorsitzender Christian Berg überzeugt. „Wir liegen jetzt bei 85 Prozent des TV-L-Niveaus und das steigert sich.“ Die Länder Berlin und Brandenburg müssten die Tarifaufwüchse in den kommenden Jahren paritätisch aufbringen. Auf einer Betriebsversammlung Anfang Dezember habe sich große Zustimmung zum Verhandlungsergebnis gezeigt – „zum einen, weil es mehr Geld ins Portemonnaie bringt, zum anderen, weil die Anbindung an den TV-L absolute Transparenz sichert“.