Erneut Warnstreik bei Nordwest-Zeitung

Signale für Beschäftigungssicherung

Haustarif – JETZT!, schallte es bis in den Verhandlungsraum bei der Nordwest-Zeitung (NWZ) in Oldenburg am 24. April. Etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Verlag und Redaktion begleiteten die dritte Runde zu einem Haustarifvertrag mit einem Warnstreik. Sie stärkten damit den Mitgliedern der Verhandlungskommission von DJV und ver.di den Rücken. Als Kernthema stand eine umfassende Beschäftigungssicherung auf der Tagesordnung der Gewerkschaften. Von der Geschäftsführung verlangten sie dazu klare Aussagen. Als Grundlage für einen Haustarifvertrag erwarten die Gewerkschaften, dass alle Kollegen aus der Nordwest-Personaldienstleistungsgesellscaft (NWP) in die NWZ übernommen werden, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen während der Laufzeit des Haustarifvertrages gibt, keine Ausgliederungen von Abteilungen durchgeführt und freiwerdende Stellen wieder besetzt werden. Am Ende des Verhandlungstages erklärte sich die Geschäftsführung bereit, über solche Beschäftigungssicherungen „grundsätzlich zu verhandeln“. Allerdings nicht sofort. Und vor allem sollen solche Zusagen damit verbunden werden, dass es eine dauerhafte Absenkung der Gehälter für Neueingestellte und die aus der NWP übernommenen Kollegen geben soll. Eine dauerhafte Spaltung der Beschäftigten und ihrer Gehaltsstruktur werden die Gewerkschaften jedoch nicht hinnehmen. Zudem muss auf Grundlage einer verbindlichen Beschäftigungssicherung eine stufenweise Anhebung der Gehälter für Neueingestellte vereinbart werden. Schließlich wurde die Verhandlung auf den 21. Mai in Bremen vertagt.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »