Filmförderung nur bei Tariftreue

Am 5. und 6. Dezember fand in Hamburg das Treffen „Bündnis für den Film“ unter der Leitung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann statt. Anlass des Treffens war die Neuausgestaltung des Filmfördergesetzes FFG. Hierbei geht es ver.di auch um eine Regelung zur Tariftreue für diesen Bereich.


Wie wichtig das ist, beweist das von Tarifflucht geprägte Verhalten von Studio Hamburg, eines der von der Filmförderung profitierenden Unternehmen und Gastgeber des gemeinsamen Abendessens am 5. Dezember für die Teilnehmer vom „Bündnis für den Film“! „Hoffentlich ist dieses Abendessen kein schlechtes Omen für die vielen Tausend Beschäftigten der Branche“, so Olaf Hofmann, Verhandlungsführer im ver.di-Tarifausschuss bei Studio Hamburg. Die NDR-Tochter Studio Hamburg befinde sich gerade im tariflosen Dauerzustand und verursache damit eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Mittlerweile werden bei neu eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis 13 Prozent oder 260 Euro weniger gezahlt als für Kollegen, die noch vor wenigen Monaten für gleiche Tätigkeiten eingestellt wurden. „Eine wirtschaftliche Erforderlichkeit gibt es dafür nicht. Die NDR-Tochter steht wirtschaftlich so gut da wie lange nicht mehr“, betont Hofmann.
In diesem Zusammenhang unterstreicht ver.di die Forderung zur Tariftreue in der Film- und Fernsehproduktionswirtschaft, sowohl für die Festangestellten der Studios und Produktionsbetriebe sowie der Freien und auf Produktionsdauer befristet Beschäftigten. Zur Novellierung des FFG fordert ver.di eine Förderung ausschließlich an Produktionsfirmen und Studios zu vergeben, die ihre Beschäftigten nach Branchentarifverträgen bezahlen. Insbesondere muss das für Großproduktionen und öffentlich-rechtliche Tochterunternehmen wie Studio Hamburg gelten. „Unsere Filmförderung ist ein wichtiger Impuls für die Branche und ein kultureller wie auch wirtschaftlicher Beitrag für unsere Gesellschaft. Es ist deshalb unverantwortlich, dass in Deutschland Produktionsfirmen und Studios eine großzügige Förderlandschaft aus Steuern, Gebühren und Abgaben in Anspruch nehmen, aber gleichzeitig ihre Beschäftigten nicht tarifgemäß vergüten“, so Olaf Hofmann von connexx-av in ver.di.

Weitere aktuelle Beiträge

Berichten über LSBTIQ-Themen

Wenn queere Menschen (Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans und inter Menschen) Beiträge über sich in Zeitungen lesen oder im Fernsehen gucken, kommen sie manchmal aus dem Staunen nicht heraus. Egal ob Boulevard, Qualitätspresse oder Nachrichtenagenturen: Regelmäßig gibt es Schlagzeilen über das „Homosexuellen-Milieu“ und ungelenke Formulierungen wie „Homosexuelle und Lesben“ oder „bekennende Bisexuelle“ und „Menschen im falschen Körper“. Ein kollegialer Leitfaden zeigt, wie es besser geht.
mehr »

Wie ähnlich ist presseähnlich?

Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, erwartet, dass es für die öffentlich-rechtlichen Sender künftig schwerer werde, insbesondere jüngere Zielgruppen online zu erreichen. Grund dafür sei die „Schärfung des sogenannten Verbots der Presseähnlichkeit“, sagte Ludwig Ende Mai im Medienausschuss des sächsischen Landtags.
mehr »

ARD-Nachrichtentag: Mehr Transparenz

Nachrichten sind das Herz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie sollen gut recherchiert und aufbereitet sein, sollen verständlich Ereignisse vermitteln und einordnen. Beim ARD-Nachrichtentag am 5. Juni gab es einen offenen Einblick, wie das eigentlich geschieht. Teilnehmende bekommen Einblicke in den journalistischen Alltag und erfahren den Wert unabhängiger Nachrichten in Hörfunk, Fernsehen und Social Media.
mehr »

Altersversorgung für Filmschaffende

Zusammen mit der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Tarifpartner Produktionsallianz hat ver.di einen Tarifvertrag für eine branchenweite betriebliche Altersversorgung für Filmschaffende in Film- und Serienproduktionen abgeschlossen. Für die etwa 25.000 auf Projektdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera wird die neue tarifliche Altersvorsorge ab Juli 2025 starten.
mehr »