Gehaltserhöhung Zeitschriften: um 3,3 Prozent

Auf eine Erhöhung der Tarifgehälter für Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften um 3,3 Prozent ab dem 1. August einigten sich am 18. August 1999 Gewerkschaften und Verlegerverband in der ersten Verhandlungsrunde in Frankfurt/Main.

Der neue Tarifvertrag gilt rückwirkend ab dem 1. August und hat eine Laufzeit von 12 Monaten.

Ebenso wie der BDZV am Vortag (siehe oben) weigerte sich der VDZ, in Verhandlungen über einen Tarifvertrag zur Altersteilzeit einzutreten. Der VDZ will nur betriebliche Regelungen zulassen, obwohl das einschlägige Gesetz weitergehende tarifvertragliche Vereinbarungen geradezu nahelegt. Der VDZ verschließt sich damit auch den Vorschlägen, wie sie aus Arbeitsgruppen des „Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit“ gekommen sind.

Ausgangspunkt war die Forderung der IG Medien gewesen, daß auch Redakteurinnen und Redakteure bei Zeitschriften ab Vollendung des 55. Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf kürzere Arbeitszeiten haben, dabei aber allenfalls unerhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen sollten. Daher sollten zum einen während der Altersteilzeit die Verleger die Gehälter soweit aufstocken, daß wenigstens 95% des Nettoeinkommens eines Vollzeitarbeitsverhältnisses erreicht würden. Zum andern sollten die Verlage während der Phase der Altersteilzeit Beiträge für Betriebs- und gesetzliche Renten sowie des Presseversorgungswerk weiterhin auf der Grundlage des vollen Arbeitsverhältnisses entrichten. Die IG Medien fordert darüber hinaus, durch Altersteilzeitarbeit frei werdende Redakteursstellen wieder zu besetzen. Dabei sollen die Verlage Volontärinnen und Volontäre und bislang als „feste Freie“ arbeitende Journalistinnen und Journalisten bevorzugt berücksichtigen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Neue Perspektiven für Klimajournalismus

Besondere Zeiten brauchen einen besonderen Journalismus – ein Motto, dass das im Juli gelaunchte deutschsprachige Medienprojekt „Neue Zukunft“ nicht aus werbestrategischen Gründen ausgegeben hat. Die Klimakrise und die Klimagerechtigkeitsbewegung erhalten in vielen Medien der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ihrer Meinung nach nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade Gerechtigkeitsfragen erhöhen den Handlungsdruck im Zusammenhang mit den Folgen menschlichen Raubbaus an Ressourcen und Umwelt.
mehr »