In den drei Kinokonzernen CinemaxX, CineStar und UCI beginnt die nächste Tarifrunde. ver.di fordert für die insgesamt rund 4000 Kinobeschäftigten 14 Euro Einstiegslohn ab dem 1. Januar 2024 bei einer Laufzeit eines Tarifvertrages von 12 Monaten. Die Tarifverhandlungen für die drei Kinoketten finden parallel statt. ver.di hat am 15. November 2023 die Tarifforderungen an die drei Konzernzentralen übermittelt. Erste Sondierungsgespräche und in der Folge Verhandlungen finden ab Ende November statt, die Friedenspflicht der laufenden Tarifabschlüsse endet mit dem 1. Januar 2024.
„Die ver.di-Mitglieder in den drei Kinoketten sind sich einig und ziehen trotz unterschiedlicher Arbeitgeber an einem Strang: Die Tariflöhne bei CinemaxX, CineStar und UCI müssen bereits im Einstiegslohn deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen und für langjährig Beschäftigte eine gute Lohnentwicklung bieten“, sagte ver.di-Tarifsekretärin Martha Richards. Die konzernübergreifende Solidarität unter den Beschäftigten sei beeindruckend: Es gebe Einigkeit und ausgeprägten gemeinsamen Durchsetzungswillen, die ähnlichen Probleme in den Arbeitsbedingungen trotz formal getrennter Verhandlungsabläufe mit den drei Konzernen gemeinsam anzugehen.
Das Kinojahr 2023 verspricht wieder auf dem Vor-Corona-Niveau abzuschließen. Auswertungen der Filmförderanstalt des Bundes (FFA) belegen für das erste Halbjahr ein Ende der Krisenentwicklung aus den Vorjahren. Es sei völlig klar, dass sich diese positive Entwicklung auch in den Tariflöhnen widerspiegeln müsse, betont Richards in einer Medieninformation.
Symptomatisch sei weiterhin, dass an vielen Standorten der Kinokonzerne auch wegen des diesjährigen guten Geschäfts ein erheblicher Personalmangel bestehe, das läge maßgeblich an den zu niedrigen Einstiegslöhnen. „Die Strategie der Kinokonzerne, an die Beschäftigten ab und zu Freikarten auszuteilen oder mit anderen sogenannten Incentives zu locken, geht ganz offensichtlich nicht auf. Unsere Mitglieder wollen stattdessen attraktivere Jobs und deutlich höhere Stundenlöhne“, so die Gewerkschaftssekretärin.