Nach erneuter Gesprächsabsage:

IG Medien wirft Zeitschriftenverlegern tarifpolitischen Konfrontationskurs vor

Nur wenige Tage nach der Kündigung des Manteltarifvertrags für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen durch die Arbeitgeber hat nun auch der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) wieder alle Bemühungen zunichte gemacht, im Konsens zu einer Lösung für drängende tarifvertragliche Probleme zu kommen. Ein bereits vor Wochen verbindlich vereinbartes Spitzengespräch für den 17. Juli 1997 wurde vom VDZ ohne Begründung abgesagt.

Bei dem Gespräch sollte nach einer Lösung für die bereits seit Dezember letzten Jahres unterbrochenen Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag für die Zeitschriftenredakteurinnen und -redakteure gesucht werden. Ein neuer Termin ist nun nicht mehr vereinbart worden.

Bereits Anfang Juni war ein erster Gesprächstermin nach einer Absage des VDZ geplatzt. Die erneute Absage macht aus Sicht der IG Medien deutlich, daß nun auch die Zeitschriftenverleger die Konfrontation mit den Gewerkschaften suchen. „Damit macht sich der VDZ ganz offensichtlich zum Erfüllungsgehilfen der Zeitungsverleger und verzichtet auf eine eigenständige Tarifpolitik“, sagte Manfred Moos von der Tarifabteilung der IG Medien in Stuttgart.

Für die Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften stehen nun nach Darstellung der IG Medien alle tarifvertraglichen Regelungen zur Disposition, vom Manteltarifvertrag bis hin zur Altersversorgung und zur anstehenden Gehaltserhöhung. Was den Manteltarifvertrag angeht, liegen die Forderungen der Verleger auf dem Tisch. Nach Angaben der Gewerkschaft wollen die Zeitschriftenverleger eine Kürzung der Jahresleistung und der Entgeltfortzahlung bei Krankheit, den Wegfall der Urheberrechte bei Multimediaverwertung sowie die Erleichterung von Kündigungen und die Flexibilisierung der Anstellungsverträge durchsetzen.

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