Streikerfolg

Gesprächsbereitschaft beim Schwarzwälder Boten

Am 87.Streiktag (24.November) beim Schwarzwälder Boten ist ver.di in einem Gespräch zwischen Richard Rebmann, Konzerngeschäftsführer der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH), und Leni Breymaier, ver.di Landesbezirksleiterin Baden-Württemberg, ein großer Schritt in Richtung Deeskalation gelungen. „Es war ein konstruktives Gespräch mit dem gemeinsamen Ziel, zu einer Lösung zu kommen“, so Breymaier: „Strecke und Ziel sind nun klar beschrieben. Der Belag wird jetzt ausgehandelt werden.“


Vereinbart wurden unverzügliche Sondierungsgespräche mit dem Ziel zur Aufnahme von Tarifverhandlungen. Für den Grafik-Boten, der zum 30. Juni 2012 geschlossen werden soll, wird es einen Anerkennungstarifvertrag der Druckindustrie geben. Mit der Aufnahme von Tarifverhandlungen werden die Streiks ausgesetzt.
In einer Streikversammlung vor dem Stuttgarter Pressehaus sagte Leni Breymaier im Anschluss: „Dies ist der Erfolg der Streikenden. Ich verneige mich vor euch.“
Bereits Ende März 2011 hat ver.di die Geschäftsführungen der Schwarzwälder Bote Redaktionsgesellschaft, der Medienvermarktung Südwest GmbH und des GrafikBoten Oberndorf zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Zuvor waren die drei Bereiche aus der Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft ausgegliedert worden. Die dort arbeitenden 350 Beschäftigten unterliegen seitdem keiner Tarifbindung mehr. Bisher weigerten sich die Geschäftsführungen Tarifverhandlungen mit ver.di zu führen. Stattdessen gab es Bestrebungen der Geschäftsführung unter Freien, Streikbrecher zu verpflichten.
Der Schwarzwälder Bote gehört neben der Stuttgarter Zeitung, den Stuttgarter Nachrichten und der Süddeutschen Zeitung zum Konzern der SWMH, eine der drei größten Zeitungsgruppen in der Bundesrepublik Deutschland.
Mit Solidaritätskundgebungen in Stuttgart, München sowie am Konzernstandort Heidelberg bei den Tochterunternehmen des Süddeutschen Verlages Hüthig Verlag und Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm stellten sich die Beschäftigten an die Seite ihrer Kolleginnen und Kollegen vom Schwarzwälder Boten.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Medienkompetenz live und vor Ort

Daß Medienkompetenz nicht nur digital, sondern auch im real life vermittelt werden kann  zeigt ein Projekt aus Berlin. Durch aktive Medienarbeit möchte das Meko Neukölln Kinder und Jugendliche darin stärken, ihre Stimme zu erheben, sich einzubringen und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die Angebote sollen die Teilnehmenden befähigen, sich selbst auszudrücken und ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu teilen.
mehr »

Erziehung zur digitalen Mündigkeit

Wie kann man Kinder und Jugendliche bei der Social-Media-Nutzung vor Gefahren wie Cybergrooming oder -mobbing schützen, ohne ihnen Teilhabe- und Befähigungschancen in der digitalen Welt zu verbauen? Die aktuelle Debatte wird hitzig geführt. Antworten reichen von einem Verbot für Tiktok, Instagram und Co für unter 16-Jährige bis hin zur Stärkung von „digitaler Mündigkeit“ der User und rechtlicher Regulierung der Anbieter.
mehr »

EU ringt um digitale Regulierung

Trump droht mit Sanktionen. Denn einige US-amerikanische Online-Plattformen werden künftig etwas weniger Gewinn machen als bisher, wenn sie sich um Content-Moderation kümmern müssen. Schließlich will die EU Youtube, Instagram, X und andere verpflichten, illegale Inhalte von ihren Plattformen zu entfernen und ihre Funktionsweisen transparenter zu machen. Diese Eingriffe würden Sanktionen zufolge haben, verlautbarte der US-Präsident. Sanktionen als Preis dafür, die Orte gesellschaftlicher Auseinandersetzung weniger hasserfüllt zu gestalten?
mehr »

Die Krux mit der KI-Kennzeichnung  

Soziale Netzwerke wie Instagram oder TikTok werden mit Inhalten geflutet, die künstlich erschaffen oder manipuliert wurden. Für Nutzer*innen ist es mitunter kaum möglich zu unterscheiden, was „echt“ ist und was nicht. Waren Fälschungen in Zeiten, als generative KI nicht allgemein zugänglich war, zumeist aufwändig, lassen sich heute sekundenschnell realistisch wirkende Bilder und Videos erzeugen.
mehr »