Tarifforderung

IG Medien fordert 6,5% und eine Altersteilzeitregelung für Journalistinnen und Journalisten bei Tageszeitungen und Zeitschriften.
„Pauschalisten“ in den Redaktionen sollen einen tarifvertraglichen Anspruch auf reguläre Anstellung erhalten

Die IG Medien fordert für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen und Zeitschriften sowie für die freien Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen eine Erhöhung der Einkommen um 6,5 Prozent. Dies hat die Tarifkommission der IG Medien beschlossen.

Die Tarifverträge für die rund 17000 Redakteurinnen und Redakteure (inkl. Volontärinnen und Volontäre) an Tageszeitungen und die über 7000 Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften wird die IG Medien zum 31. Juli 1999 kündigen. Die IG Medien fordert außerdem von den Zeitungs- und Zeitschriftenverlegern eine Regelung für die zunehmende Zahl der „Pauschalisten“ die derzeit in vielen Redaktionen als Redakteurinnen und Redakteure tätig sind, aber offiziell als „freie Mitarbeiter“ geführt werden. Sie erhalten Monatspauschalen, die in der Regel deutlich schlechter sind als die Gehälter ihrer angestellten Kolleginnen und Kollegen. „Die IG Medien verlangt, daß Pauschalistinnen und Pauschalisten, die seit der Änderung des Sozialgesetzbuches offiziell als sogenannte Scheinselbständige gelten, einen tarifvertraglichen Anspruch auf einen festen Anstellungsvertrag als Redakteurinnen und Redakteure erhalten“, so Manfred Moos von der IG Medien-Tarifabteilung. Dabei gehe es ausdrücklich nicht darum, den Beruf der freien Journalistinnen und Journalisten abzuschaffen. Aber: „Wo freie Mitarbeiter nur noch als Etikett für die Beschäftigung von Redakteurinnen und Redakteuren zu zweitklassigen Konditionen dient, hört die Geduld der IG Medien auf“.

Für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen und Zeitschriften will die IG Medien außerdem Tarifverträge über Altersteilzeit abschließen. Über die Eckpunkte der Forderung sollen in Kürze gemeinsam mit den anderen Journalistenorganisationen Beratungen aufgenommen werden.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Neue Perspektiven für Klimajournalismus

Besondere Zeiten brauchen einen besonderen Journalismus – ein Motto, dass das im Juli gelaunchte deutschsprachige Medienprojekt „Neue Zukunft“ nicht aus werbestrategischen Gründen ausgegeben hat. Die Klimakrise und die Klimagerechtigkeitsbewegung erhalten in vielen Medien der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ihrer Meinung nach nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade Gerechtigkeitsfragen erhöhen den Handlungsdruck im Zusammenhang mit den Folgen menschlichen Raubbaus an Ressourcen und Umwelt.
mehr »