Wegen der festgefahrenen Haustarfiverhandlungen ruft ver.di an diesem Mittwoch zu Warnstreiks in den ARD-Sendern auf. Ver.di fordert durchschnittlich Gehalts- und Honorarerhöhungen um sechs Prozent und stärkere Tariferhöhungen besonders für Berufseinsteiger*innen und niedrige bis mittlere Entgelthöhen. Außerdem sollen die Laufzeiten der Tarifabschlüsse auf zwölf Monate begrenzt werden. Das Angebot der Rundfunkanstalten reiche nicht aus.
„Die ARD-Verhandler*innen scheinen sich abgesprochen zu haben und bieten überall niedrige Tariferhöhungen an, unabhängig von den unterschiedlichen Möglichkeiten der Rundfunkanstalten auch stärkere Tariferhöhungen finanzieren zu können“, erklärt Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, zuständig für Medien. „Es wird ARD-weit an Planzahlen aus dem Jahr 2020 festgehalten, ohne die aktuellen Nöte der Rundfunkbeschäftigten und die auch für unsere Kolleginnen und Kollegen explodierenden Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen.“ Jungen Rundfunkbeschäftigten, Auszubildenden und Freien werde dadurch die kalte Schulter gewiesen, sagt Schmitz.
Die Rundfunkanstalten bieten maximal 2,8 Prozent, nach mehr als einem halben bis Dreivierteljahr ohne Tariferhöhung, Festlegungen auf eine Laufzeit von 24 Monaten und Einmalzahlungen an.
„In der Wirkung bleiben alle Vorschläge aus der ARD auch nach in einigen Sender schon sechs und mehr Verhandlungsrunden weit hinter einem Inflationsausgleich zurück und sind nicht akzeptabel“, resümiert Schmitz. Streiks seien deshalb nötig, um Bewegung in die nächsten Verhandlungen zu bringen und Ergebnisse zu ermöglichen.
Über die Streiks an den verschiedenen Standorten berichtet ver.di ab 11.30 Uhr in einer einstündigen Streiksendung unter dem Link https://www.youtube.com/watch?v=vKlWFwlPxoQ mit Liveschalten zu den Streikversammlungen.