Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten Union (dju) in ver.di äußert sich besorgt über fortschreitende Einschränkungen der Medien und Pressefreiheit in den USA. Der Sender ABC hat die erfolgreiche Late-Night-Show des US-Moderators abgesetzt. Hintergrund sollen kritische Kommentare Kimmels im Zusammenhang mit dem Mord an dem rechtsextremen Aktivisten Charlie Kirk sein.
„Wir beobachten mit größter Sorge, dass Journalist*innen und Medienschaffende in den USA immer häufiger unter Druck geraten“, sagt der dju-Co-Vorsitzende, Lars Hansen. „Wenn selbst eine Late-Night-Show wie von Jimmy Kimmel nach kritischen Äußerungen über den rechten Aktivisten Charlie Kirk vorerst abgesetzt wird, zeigt das, wie weitreichend diese Entwicklung bereits ist. Was früher in den USA undenkbar schien, ist heute Realität.“
„Wenn Medien zudem gezielt von Pressekonferenzen im Weißen Haus ausgeschlossen werden, weil ihre Berichterstattung nicht ins politische Bild passt, ist das nichts anderes als Willkür mit deutlichen Spuren von Zensur. Pressefreiheit darf nicht zum Spielball politischer Interessen werden“, unterstreicht der Gewerkschafter.
Die dju betont ihre uneingeschränkte Solidarität mit allen betroffenen Kolleg*innen, wie mit dem ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen. Der Journalist wurde kürzlich von einem Vertrauten Donald Trumps als „linksradikaler Aufwiegler“ bezeichnet, dem man das Visum entziehen solle.
„Wenn internationale Korrespondent*innen in ihrer Arbeit behindert werden, bedroht das die Vielfalt journalistischer Stimmen“, so Hansen. Kritischer Journalismus werde von Teilen der Trump-Regierung zunehmend als linker Aktivismus diffamiert und nicht mehr als legitimer Bestandteil einer Demokratie anerkannt.
„Meinungsvielfalt ist unverzichtbar. Auch unbequeme Stimmen müssen Gehör finden. Die USA verstehen sich seit jeher als Hort der Demokratie und freien Rede. Umso wichtiger ist es, solchen Einschränkungen entschieden entgegenzutreten“, betont Hansen.

