Sondierung in Regensburg

Am 26. Januar fand das erste Sondierungsgespräch bei der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg zu einem Haustarifvertrag für die Angestellten im Verlagsbereich und die Redakteurinnen und Redakteure statt.

Im vergangenen August, mitten in der Tarifrunde Tageszeitungen, hatte die Mittelbayerische Zeitung angekündigt, aus der Tarifbindung zu gehen. In dem nun geführten Gespräch zwischen den Gewerkschaften und Vertretern des Verlages bekräftigte der Arbeitgeber seine Absicht zu verhandeln. Verhandlungsführer auf der Verlegerseite ist Johannes Weberling, Rechtsanwalt aus Berlin. Er vertritt meist die Verlegerseite und ist Aufsichtsratsvorsitzender der BTAG (Bremer Tageszeitungen AG), die die Bremer Nachrichten und den Weser-Kurier herausgeben. Auch dort wurde die Tarifbindung beendet. Bei dem Sondierungsgespräch für die Mittelbayerische Zeitung erklärte Weberling, dass ein neu abzuschließender Tarifvertrag nicht nur für die künftig einzustellenden Mitarbeiter/innen, sondern auch für die bereits beschäftigten gelten solle. Inhaltliche Eckpunkte bilden für die Arbeitgeberseite die Einführung der 40-Stunden-Woche sowie eine allgemeine Urlaubsregelung von 30 Tagen Jahresurlaub. Hauptzielsetzung des Verlages ist außerdem die Flexibilisierung der Gehälter nach Leistungskriterien. Die Mittelbayerische Zeitung befindet sich noch in der Hand der Gründerfamilie und hat rund 550 Beschäftigte. Die verkaufte Auflage lag laut IVW bei 117.420 Exemplaren im vierten Quartal 2011.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »