Sondierung in Regensburg

Am 26. Januar fand das erste Sondierungsgespräch bei der Mittelbayerischen Zeitung in Regensburg zu einem Haustarifvertrag für die Angestellten im Verlagsbereich und die Redakteurinnen und Redakteure statt.

Im vergangenen August, mitten in der Tarifrunde Tageszeitungen, hatte die Mittelbayerische Zeitung angekündigt, aus der Tarifbindung zu gehen. In dem nun geführten Gespräch zwischen den Gewerkschaften und Vertretern des Verlages bekräftigte der Arbeitgeber seine Absicht zu verhandeln. Verhandlungsführer auf der Verlegerseite ist Johannes Weberling, Rechtsanwalt aus Berlin. Er vertritt meist die Verlegerseite und ist Aufsichtsratsvorsitzender der BTAG (Bremer Tageszeitungen AG), die die Bremer Nachrichten und den Weser-Kurier herausgeben. Auch dort wurde die Tarifbindung beendet. Bei dem Sondierungsgespräch für die Mittelbayerische Zeitung erklärte Weberling, dass ein neu abzuschließender Tarifvertrag nicht nur für die künftig einzustellenden Mitarbeiter/innen, sondern auch für die bereits beschäftigten gelten solle. Inhaltliche Eckpunkte bilden für die Arbeitgeberseite die Einführung der 40-Stunden-Woche sowie eine allgemeine Urlaubsregelung von 30 Tagen Jahresurlaub. Hauptzielsetzung des Verlages ist außerdem die Flexibilisierung der Gehälter nach Leistungskriterien. Die Mittelbayerische Zeitung befindet sich noch in der Hand der Gründerfamilie und hat rund 550 Beschäftigte. Die verkaufte Auflage lag laut IVW bei 117.420 Exemplaren im vierten Quartal 2011.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Filmtipp: Die Fotografin

Kate Winslet spielt Lee Miller, die bekannteste Kriegsfotografin der 1940er Jahre, als hochenergetische Künstlerin. Die 1907 geborene Lee Miller kam auf Umwegen zur Pressefotografie. Zunächst absolvierte sie eine komplette Karriere als Model. Der Surrealist Man Ray entdeckte sie für die Bildende Kunst. Bei ihm wechselte sie immer öfter auf die andere Seite der Kamera. Bereits ihr Vater hatte sie in der Funktionsweise verschiedener Apparate unterrichtet. Sie veröffentlichte bald erste eigene Arbeiten und gründete ein eigenes Studio.
mehr »

Die Taz nimmt Abschied vom Papier

Als erste überregionale Zeitung wird die Taz ab Mitte Oktober 2025 unter der Woche nur noch als reine digitale Tageszeitung erscheinen. Die Wochenendausgabe wochentaz wird weiterhin gedruckt. Auf der Generalversammlung der Taz Verlagsgenossenschaft verkündete die Geschäftsführung der Taz den Zeitpunkt der sogenannten Seitenwende für die seit 1979 täglich erscheinende Tageszeitung aus Berlin.
mehr »

Hommage an die Zeitung

Das Museum für Kommunikation Berlin zeigt die Ausstellung „Zeitungsleser:innen. Fotografien von Eddy Posthuma de Boer“ und erinnert an eine Zeit, in der gedruckte Zeitungen im Straßenraum sehr präsent waren - nicht nur, weil sich Menschen auf diese Weise mit Informationen versorgten. Posthuma de Boer gehört zu den bekanntesten holländischen Fotograf*innen der Nachkriegszeit, viele seiner Reportagen entstanden auf weltweiten Reisen.
mehr »

ver.di fordert Schlichtung bei ARD

Seit Januar 2024 sind die Tarifverhandlungen für die ARD-Rundfunkanstalten NDR, WDR, BR und SWR ohne Ergebnis geblieben. Organisierte Beschäftigte fordern angesichts des Reallohnverlusts der letzten zwei Jahre einen Inflationsausgleich. Nun hat ver.di zusammen mit den Gewerkschaften DJV und unisono dem SWR den Entwurf einer Schlichtungsvereinbarung zukommen lassen. Damit soll endlich Bewegung in die Tarifauseinandersetzung kommen.
mehr »