Jubel bei den „Freien im Norden“ des NDR. Nach knapp dreijährigem Protest und Kampf haben sie ihr Ziel erreicht: Keine zeitliche Befristung mehr für die „Rahmenverträgler“, für die Festen Freien beim Norddeutschen Rundfunk.In einem Brief an alle Mitarbeiter hat der Intendant des NDR, Lutz Marmor, ein „neues Konzept zur Beschäftigung freier Mitarbeiter/innen“ vorgestellt. Der wichtigste Eckpunkt lautet: „Ersatzloser Verzicht auf eine zeitliche Obergrenze für die Gesamtlaufzeit zusammenhängender Rahmenverträge“. Damit fällt die unsinnige Grenze von 15 Jahren weg, die der NDR als Höchst-Beschäftigungsdauer für seine freien Autoren und Realisatoren festgesetzt hatte. ver.di-Mediensekretär Wolfgang Kreider: „ver.di ist zu Tarifverhandlungen bereit und wird jede Änderung unterzeichnen, die zu einer Verbesserung der Beschäftigungssituation der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führt. In den nächsten Wochen wird in Versammlungen der Freien in ver.di diskutiert werden, welche tarifvertraglichen Änderungen aus Gewerkschaftssicht verantwortbar sind und angestrebt werden sollen.“
Mit zahlreichen Aktionen hatten die Festen Freien ihren Widerstand in den vergangenen Jahren untermauert. Mal streikten sie unter dem Motto „Ich bin dann mal weg“ länderübergreifend einen ganzen Tag im ganzen Sendegebiet. Oder die Kollegen von Extra Drei produzierten den Klassiker „Mein Papa ist Fester Freier“, einen Film der mit über 27.000 Aufrufen bei YouTube (Bild) Kultstatus erreichte.
Auf einer Vollversammlung der Freien Ende November wurde der Erfolg gefeiert und Frieden geschlossen: „Aus unserer Sicht ist das neue Modell der lang erhoffte, richtungsweisende Schritt. Deshalb möchten wir uns bei Ihnen, Herr Marmor, und bei den Direktorinnen und Direktoren für die vertrauensvollen Gespräche und Ihren Einsatz für die Veränderung bedanken.“