Oberste Priorität bei den Journalisten an Tageszeitungen hat laut einer Umfrage der Deutschen Journalisten-Union in ver.di Baden-Württemberg in den Verlagen und Redaktionen ein zufriedenstellender Gehaltsabschluss und der Schutz vor Kündigungen, teilte der Fachbereich Medien anlässlich einer landesweiten Zeitungsredaktionskonferenz in Stuttgart mit.
Die wirtschaftliche Lage sei nicht so schlecht, wie sie in der Öffentlichkeit von den Unternehmen dargestellt werde. Die bemerkenswerten Einbrüche im Jahr 2001 müssten vor dem Hintergrund gesehen werden, dass das Geschäftsjahr 2000 ein Spitzenjahr in der Zeitungsbranche war. Rote Zahlen sind die Ausnahmen und sind in der Regel auf ein falsches Kostenmanagement zurückzuführen. In einer gesonderten Umfrage sprachen sich die beteiligten zehn Online-Redaktionen ebenfalls für diese Integration aus.
An der Umfrage hatten sich 25 Verlage und Redaktionen beteiligt. Das Gesamtbild zeigt bei ca. 40 Prozent der Unternehmen Stellenabbau in der Technik, der Verwaltung teilweise auch in Redaktionen, vor allem im Online-Bereich.
Mehrheitlich sprachen sich die Befragten für eine Gehaltsforderung zwischen 5 und 7 Prozent aus. Erwartet wird ein Abschluss über 3 Prozent. Über 90 Prozent signalisierten die Bereitschaft, ihre Forderungen mit Aktionen bis hin zum Streik zu verteidigen.
Knapp die Hälfte der Beteiligten sprach sich dafür aus, die Online-Redaktionen in den Geltungsbereich des Tarifvertrages für Redakteure an Tageszeitungen einzubeziehen. Die tariflich geregelte Arbeitszeit ist für rund ein Drittel der Teilnehmer an der Umfrage in den Tageszeitungen dringend regelungsbedürftig. Dies soll jedoch durchgesetzt werden ohne, dass gleichzeitig Verschlechterungen in anderen Bereichen der Redakteurstarifverträge hingenommen werden.
Die Umfrageergebnisse werden in die derzeit stattfindenden Diskussionen der bundesweiten Tarifkommission für Redakteure einfließen.