Mit einer Protestaktion vor dem Hauptquartier der Olympia-Organisatoren in Peking startete „Reporter ohne Grenzen“ (rog) Ende Juni eine Kampagne für Pressefreiheit in China.
Ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Peking forderten sie die Freilassung von rund 100 inhaftierten Journalisten, Internet-Autoren oder Bürgerrechtlern, die sich für freie Meinungsäußerung in China eingesetzt hätten. Die Demonstranten trugen T-Shirts mit zu Handschellen geformten olympischen Ringen.
„Überall in der Welt wächst die Besorgnis über die Austragung dieser Olympischen Spiele, die in Geiselhaft genommen werden von einer Regierung, die sich weigert, Meinungsfreiheit zu garantieren und die humanistischen Werte der Olympischen Spiele zu respektieren“, heißt es in einem Offenen Brief an den IOC-Präsidenten Jacques Rogge. Rog erwarte vom IOC-Präsidenten, dass er gegenüber der Regierung entschieden auftrete und sich für die Freiheit in China einsetze.
Auch die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch hat anhaltende Beschränkungen für die Arbeit ausländischer Medien in China angeprangert. Die Organisation warf Peking vor, ausländische Journalisten weiterhin einzuschüchtern, zu belästigen und festzuhalten. Damit verletze China seine Verpflichtungen gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC), die Freiheit der Berichterstattung zu gewährleisten, hieß es in einem Bericht der in New York ansässigen Organisation.
Reporter ohne Grenzen hat auf ihrer internationalen Website www.rsf.org neun Empfehlungen für die Olympischen Spiele in Peking sowie Bildmaterial zum Downloaden veröffentlicht.