Argentinischer Fotograf dokumentierte Polizeigewalt
Den 26. Juni dieses Jahres wird Sergio Kowalewski nicht vergessen. Während einer Demonstration in Avellaneda in der Provinz Buenos Aires fotografierte er den Polizeieinsatz gegen die Protestierenden. Nur wenige Meter vor ihm zog ein Beamter die Waffe und schoss: Aus kurzer Entfernung getroffen sank Dario Santillan zusammen und starb. Auch ein anderer Demonstrant wurde getötet, viele weitere Menschen wurden verletzt. Die Kundgebung war Teil der landesweiten Proteste gegen die Wirtschaftspolitik in Argentinien.
Die Bilder von Sergio Kowalewski erschienen später in der argentinischen Presse und lösten eine heftige Diskussion über den Gewalteinsatz der Sicherheitskräfte aus. In Zeitungsinterviews schilderte der Fotograf zudem ausführlich seine Beobachtungen. Wegen des Polizeieinsatzes wurden zwei Beamte festgenommen und mehrere vom Dienst suspendiert. Die Bilder von Kowalewski sind mittlerweile von Bürgerrechtlern als Beweismittel im Gerichtsverfahren gegen die Polizisten eingereicht worden.
Seit der Veröffentlichung seiner Bilder wird Sergio Kowalewski bedroht. Immer wieder klingelt bei ihm zu Hause das Telefon: Beleidigungen und anonyme Morddrohungen gegen ihn und seine Familie. Kowalewski ist in Sorge um seine Sicherheit und hat die Behörden informiert.
Was können Sie tun? Proteste bei Regierungsbehörden können helfen, bedrohte Journalistinnen und Journalisten zu schützen. Schreiben Sie deshalb an den argentinischen Innenminister und fordern Sie wirksame Schutzmaßnahmen für Sergio Kowalewski und eine umfassende Untersuchung der Morddrohungen gegen ihn. Dringen Sie auch darauf, dass die Verantwortlichen für den tödlichen Polizeieinsatz vom 26. Juni in Avellaneda vor Gericht gestellt werden.